Eurodif
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Eurodif, steht für European Gaseous Diffusion Uranium Enrichment, und ist eine Tochterfirma der französischen Cogéma, welche eine Urananreicherungsanlage auf dem Gelände der französischen Nuklearanlage Tricastin bei Pierrelatte im Departement Drôme betreibt. Die Anlage bei Pierrelatte ist so groß, dass sie den meisten Strom (ca. 75 %) des Kernkraftwerks Tricastin verbraucht.
[Bearbeiten] Geschichte
1973 haben Frankreich, Belgien, Spanien und Schweden die EURODIF als Joint Venture gegründet. Schweden zog sich aber 1974 von dem Projekt zurück. 1975 ging der 10prozentige schwedische Anteil an EURODIF an den Iran über, als Ergebnis von französisch-iranischen Verhandlungen. Es wurde die sogenannte "Sofidif" (Société franco–iranienne pour l’enrichissement de l’uranium par diffusion gazeuse) gegründet, welche zu 25 % an EURODIF beteiligt wurde und somit dem Iran seinen 10prozentigen Anteil an EURODIF ermöglichte.
1974, stellte Mohammad Reza Shah Pahlavi 1 Milliarde Dollar (und weitere 180 Millionen Dollar in 1977) für den Bau der Anlage zur Verfügung, unter anderem um das Recht zu haben, 10 % der späteren Produktion zu kaufen. Nach der Islamischen Revolution 1979 stellte der Iran seine Zahlungen ein. Erst 1991 wurde dann eine Einigung erreicht: Frankreich erstattete schließlich dem Iran 1,6 Milliarden Dollar.
Die Anlage ist nach Georges Besse benannt und versorgt 40 Stromerzeuger in aller Welt mit angereichertem Uran.
Derzeit wird der Anreicherungsprozess auf ein deutlich energiesparenderes Verfahren umgestellt. Momentan benötigt die Anreicherungsanlage die Leistung von drei Kernreaktoren (ca. 3 GW), das neuartige Zentrifugen-basierte Verfahren wird nur noch 50 MW für die gleiche Menge angereichertes Uran benötigen.
Die neue Anlage "George Besse II" wird erstmals Ende 2007 Uran anreichern. Die alte Eurodif-Anlage soll bis 2020 komplett rückgebaut sein.