Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
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Die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC, European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia) ist eine unabhängige Agentur der Europäischen Union mit Sitz in Wien. Die Aufgabe der Agentur ist die Sammlung von objektiven, sicheren und vergleichbaren Daten auf europäischer Ebene, um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit vorzubeugen und zu bekämpfen.
Die EUMC entstand aus der Vorgängerorganisation CRX, welche im Jahre 1994 gegründet wurde und auch unter dem Namen Kahn-Kommission bekannt war. Die EUMC wurde offiziell am 2. Juni 1997 gegründet und startete ihre Aktivitäten im Juli 1998. Zur Zeit hat die EUMC 30 Mitarbeiter. Ab 2007 soll die EUMC schrittweise in die Europäische Agentur für Grundrechte umgewandelt werden.
[Bearbeiten] Studie zur Steigerung anti-semitischer Attacken in der EU
Im Jahre 2003 veröffentlichte die EUMC eine Studie namens "Erscheinungen des Antisemitismus in der EU 2002 - 2003. Die Studie belegt die zunehmenden Attacken auf jüdische Geschäfte, Synagogen, jüdische Friedhöfe und Juden selbst. Die Länder mit den meisten anti-semitischen Attacken waren Belgien, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Dies ist die einzige Studie der EUMC die sich mit Antisemitismus beschäftigt (im Gegensatz zu den vielen Studien über die Probleme von Muslimen in der EU, siehe unten). Die endgültige Fassung dieser Studie unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Originaltext. Die offizielle Version der EUMC besagt, dass die meisten anti-semitischen Attacken von Weißen begangen wurden, während im Original Muslime mit Einwandererhintergrund die Haupttäter sind. Diese Ergebnisse wurden in der offiziellen Version gestrichen weil die EU glaubte, diese Ergebnisse würden zu Spannungen mit den Muslimen führen.
[Bearbeiten] Report zur "Islamphobie" in der EU nach dem 11. September
Das größte Projekt in der Geschichte der EUMC wurde zur Angst vor dem Islam nach dem 11. September unternommen.
Von insgesamt 75 Reporten - 15 für jeden EU Mitgliedsstaat - wurde im Mai 2002 eine zusammenfassende Studie veröffentlicht.
Die Studie besagt, dass Muslime fallweise mit beleidigenden und manchmal gewalttätigen Reaktionen zu kämpfen haben. Die wichtigste Aussage der Studie ist, dass trotz Unterschiede in den Mitgliedsstaaten alle Muslime für die Attacken des 11. Septembers verantwortlich gemacht werden. Dies äußert sich durch verschiedene Handlungen wie das spucken auf muslimische Männer und Frauen, des herunterreissens von Kopftüchern und das Beleidigen von Kindern, Frauen und Männern.
Die Darstellung von Muslimen in den Medien wurde ebenfalls untersucht. Manche Medien versuchen den Unterschied zwischen islamistischen Terroristen und normalen Muslimen herauszuarbeiten, aber nicht alle. Es wurden auch die Rolle von Politikern und anderen Meinungsführern untersucht. Die meisten Politiker haben unverzüglich die Notwendigkeit herausgestrichen zwischen Terroristen und Muslimen zu unterscheiden. Manche Länder, zum Beispiel Portugal, fanden es wichtiger Mitgefühl gegenüber den Opfern zu zeigen als auch die Gefühle der muslimischen Bevölkerung Rücksicht zu nehmen.
Abschließend stellt die Studie fest, dass es eine größere Aufnahmebereitschaft für anti-muslimische und andere ausländerfeindliche Ideen gibt als vor dem 11. September 2001.
[Bearbeiten] Weblinks
- Report über antisemitische Attacken
- EUMC Website
- Keine frohe Botschaft. Der Streit um die nicht veröffentlichte EU-Studie zum Antisemitismus, Jungle World, 2003
Europäische Agentur für den Wiederaufbau | Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen | Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs | Europäische Agentur für Flugsicherheit | Europäische Agentur für Grundrechte | Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit | Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz | Europäische Arzneimittelagentur | Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit | Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht | Europäische Eisenbahnagentur | Europäische Fischereiaufsichtsagentur | Europäische GNSS-Aufsichtsbehörde | Europäisches Amt für chemische Stoffe | Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit | Europäische Stiftung für Berufsbildung | Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen | Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung | Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten | Gemeinschaftliches Sortenamt | Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (Marken, Muster und Modelle) | Übersetzungszentrum für die Einrichtungen der Europäischen Union | Europäische Umweltagentur | Europäische Zentralbank | Eurostat