Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden (ELKiB) (nicht zu verwechseln mit der Evangelischen Landeskirche in Baden) ist eine lutherische Freikirche. Sie hat den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Freiburg im Breisgau, Stadtstr. 22.
Die ELKiB ist mit anderen lutherischen Kirchen in Deutschland eng verbunden, gehört aber formell zu keiner anderen Kirche (wie etwa der SELK) und auch zu keinem "Dachverband" (wie etwa die VELKD). Sie arbeitet aber z. B. in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg und in den örtlichen Arbeitsgemeinschaften mit.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden entstand ab 1850 als Reaktion auf die bereits 1821 im damaligen Großherzogtum Baden durchgeführte Union von lutherischen und reformierten Gemeinden zur „Vereinigten Protestantischen Landeskirche im Großherzogtum Baden“. Insbesondere wegen des 1834 eingeführten Unionskatechismus, der die beiden früheren Bekenntnisse stark vermischte, trennte sich 1850 Carl Eichhorn, Pfarrer im nordbadischen Nußloch, von der unierten Landeskirche. Einige Gemeindeglieder folgten ihm. Sie gründeten die erste „freikirchliche lutherische Gemeinde“ in Durlach bei Karlsruhe. Kurz darauf gründete sich eine weitere Gemeinde im südbadischen Ihringen am Kaiserstuhl. Eichhorn schloss sich mit den Gemeinden den Altlutheranern in Preußen an, wurde aber vom Staat zunächst nicht anerkannt und drangsaliert. Erst 1856 erfolgte ein Duldungserlass des Großherzogtums Baden. Danach entstanden weitere Gemeinden, die sich 1865 zu einer Kirche vereinigen durften (Synodalbildung). Ihre offizielle Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts wurde jedoch erst 1919 nach dem Ersten Weltkrieg vollzogen. 1926 gab sich die Synode der Kirche ihren heutigen Namen. Vorsitzender der Kirchenleitung war ein Pfarrer einer Gemeinde mit dem Titel Senior, ab 1948 Superintendent.
Die Kirche ging Verbindungen mit lutherischen Gemeinden in Hessen und Hannover ein und war zeitweise auch Mitglied der SELK (Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche), die sie 1965 jedoch verließ. 1981 wurde offiziell Kirchengemeinschaft zwischen der SELK und der ELKiB festgestellt. Seit 1968 ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden Mitglied des Lutherischen Weltbundes.
[Bearbeiten] Gemeinden
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden umfasst folgende sieben Gemeinden bzw. Predigtstätten:
- Johannis-Gemeinde Baden-Baden, gegründet 1912
- Erlöser-Gemeinde Freiburg im Breisgau, gegründet 1869
- Margarethenkirche Müllheim (Baden), seit 1968 zweite Gottesdienststätte der Freiburger Gemeinde
- Siloah-Gemeinde Ispringen
- Karlsruhe, gegründet 1867
- Pforzheim
- Christus-Gemeinde Steinen (Baden)
[Bearbeiten] Verwaltung
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Das oberste Organ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden ist die Synode, quasi das "Parlament" der Kirche. In ihr sind alle Gemeinden vertreten.
Geistlicher Leiter der Kirche ist der Superintendent, dem der Synodalausschuss zur Seite steht. Zur Zeit (2007) versieht Christof Schorling das Amt des Superintendenten.
Die ELKiB nimmt auf Beschluss der Synode nicht am Kirchensteuerabzug durch die Finanzämter teil, um unabhängig vom Staat und seiner Steuerpolitik zu sein. Die einzelnen Gemeinden erheben von ihren Mitgliedern je nach Einkommen einen in der Höhe gestaffelten Kirchenbeitrag. Die Sätze werden einheitlich von der Synode festgelegt.
In der Berufung ihrer Geistlichen sind die Gemeinden völlig unabhängig von der Kirchenführung.