Ewiger Rat
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Als Ewiger Rat bezeichneten sich vor der letzten entscheidenden Schlacht des Bauernkrieges, der Schlacht bei Frankenhausen, die Führer des noch verbliebenen Bauernheers, das vorwiegend aus den Thüringer Bauernhaufen um Thomas Müntzer bestand.
Dieser ewige Rat wurde am 17. März 1525 in Mühlhausen gegründet. Dort hatten soziale Spannungen zu Aufständen geführt und ein radikal-demokratischer "Ewiger Rat" hatte die Herrschaft übernommen. Müntzer versuchte, die Bürger auf den wahren Weg des Glaubens zu führen und nahm den Kampf gegen die altgläubige Geistlichkeit auf. Mit dem "Ewigen Rat" sollten die politischen und sozialen Forderungen durchgesetzt werden. Da aber wichtige Städte wie Eisenach, Nordhausen, Sangerhausen nicht eingebunden waren, konnten die Verteidiger in Frankenhausen der Übermacht der vereinigten Fürstenheere letztlich nicht viel entgegensetzen. Sie durchschauten die Politik der Fürsten nicht, die – mit Erfolg – auf die Spaltung der Gesamtheit des Bauernheeres ausgerichtet war. Damit war das Schicksal des Aufstands besiegelt. Nach der Niederlage von Frankenhausen fielen die nun isolierten Bauernhaufen nacheinander den fürstlichen Heeren zum Opfer. Zuvor gab es auch in Erfurt einen solchen, bevor dann wenige Zeit später das alte kurmainzische Regiment einzog.
[Bearbeiten] Literatur
- Dietrich Lösche, Achtmänner. Ewiger Bund Gottes und Ewiger Rat. Zur Geschichte der revolutionären Bewegung in Mühlhausen in Thüringen 1523 bis 1525, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 1960/1, S. 135-165.