Exerzieren
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Der Begriff Exerzieren (lat. exercere – üben) wurde früher als Ausdruck für alle Lehrgegenstände gebraucht. Für die Übungen der Soldaten war anfangs ein erläuternder Zusatz nötig, z.B. „in den Waffen exerzieren“; dieser Zusatz fiel später weg.
Das Exerzieren war ursprünglich die Ausbildung im Waffengebrauch und in der Bewegung geschlossener Abteilungen, eine den taktischen Grundsätzen der damaligen Zeit angemessene Gefechtsausbildung. Schriftlich fixiert wurden diese Regeln und Grundsätze in den Exerzierreglements. Mit der fortschreitenden Entwicklung der modernen Kriegführung, der durch die erhöhte Waffenwirkung erzwungenen Auflösung der Formationen und dem Erfordernis selbständig handelnder Kämpfer verlor das Exerzieren aus reinen waffentechnischen Erwägungen an Bedeutung.
Den Gegebenheiten einer modernen technisierten Armee angepasst, ist das eigentliche Exerzieren, das Schulexerzieren, in seiner Bedeutung weit zurückgetreten. Gleichwohl wird es noch heute in den meisten Armeen der Welt für unentbehrlich gehalten, wenngleich in stark unterschiedlichem Ausmaß. Eine Rolle spielen dabei sicherlich auch psychologische Erwägungen. Im ursprünglichen Wesen des Exerzierens, im Sinne von „üben“, hat es in den Bezeichnungen der Gefechts- und Waffenausbildung seinen Wert behalten.
Im engeren Sinn wird unter Exerzieren heute in der Bundeswehr der Formaldienst verstanden. Im Österreichischen Bundesheer ist dafür der Begriff "Exerzierdienst" gebräuchlich und in der Schweizer Armee wird der Begriff Zugschule verwendet.