Expertokratie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Von einer Expertokratie (lat./griech. Herrschaft der Experten) spricht man, wenn in einem politischen System wichtige Entscheidungen nicht von den durch die gängigen Verfahren (heute im Allgemeinen durch Abstimmung/Wahl) dazu legitimierten Politikern in den dafür vorgesehenen Institutionen getroffen werden, sondern diese Entscheidungsfindung (faktisch) von (vermeintlich) neutralen Fachleuten durchgeführt oder zumindest stark beeinflusst werden.
Der Begriff ist ein kürzlich erfundenes Schlagwort, das im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie in den Medien und im Internet propagiert wird, um damit zu polemisieren.
Allerdings ist fraglich, ob man sich deswegen nicht Wissens-Spezialisten bedient, die Konzepte und Vorschläge erarbeiten. Erst diese Ergebnisse werden dann einem Diskussionsprozess durch alle Beteiligten unterworfen. Letztlich wird durch solches Vorgehen in der Regel Sachverstand in problematische Fragestellungen eingebracht.
Nur wenn die definitive Entscheidung verlagert wird auf Dritte und nicht durch die legitimierten Entscheidungsträger getroffen wird, ist es angebracht von einer "Expertokratie" zu reden.
[Bearbeiten] Literatur
Volkswille und Sachverstand. Themenheft der Schweizer Monatshefte, Ausgabe Januar/Februar 2007.
Siehe auch: Technokratie, Hartz-Kommission, Rürup-Kommission