Fünfkaiserjahr
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Als Fünfkaiserjahr gilt das Jahr 193 nach Christus.
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[Bearbeiten] Zusammenfassung
In diesem Jahr stritten – nach der Ermordung des römischen Kaisers Commodus – fünf Männer um die Macht im römischen Reich. Dies waren:
- Pertinax (193),
- Didius Julianus, der „Auktionskaiser“ (193),
- Septimius Severus (193–211),
- Pescennius Niger, Gegenkaiser (193–194), und
- Clodius Albinus, der sich aber mit der Thronfolgerrolle abspeisen ließ und erst 195 Gegenkaiser wurde.
Schließlich konnte sich Septimius Severus durchsetzen, der die Dynastie der Severer begründete. Er knüpfte dabei an die Adoptivkaiser an und stellte sich als Adoptivsohn von Mark Aurel dar.
Manchmal wird das Fünfkaiserjahr auch inkorrekt als Vierkaiserjahr bezeichnet. Genaugenommen war es ein Sechskaiserjahr, da Pertinax’ Schwiegervater Titus Flavius Sulpicianus, Stadtpräfekt von Rom, mit Didius Julianus mitsteigerte und somit auch zu den um den Kaiserthron streitenden Personen gehörte. In der angelsächsischen Literatur findet man deshalb auch den Begriff Year of the Six Emperors für das Jahr 193.
[Bearbeiten] Die Kaiser des Jahres 193
[Bearbeiten] Pertinax
Am 31. Dezember 192 wurde Kaiser Commodus ermordet. Pertinax wurde sofort zum Nachfolger ausgerufen. Er versuchte, die von seinem Vorgänger zerrütteten Staatsfinanzen durch Sparmaßnahmen zu sanieren. Damit machte er sich aber bei den Prätorianern unbeliebt. Einige von ihnen ließ er wegen einer Verschwörung hinrichten. Daher wurde er am 28. März 193 von Prätorianern ermordet.
[Bearbeiten] Didius Julianus
Nach dem Tode des Pertinax erreichte das Ansehen des Kaisertums einen Tiefpunkt, als die Prätorianer den Kaiserthron an den Meistbietenden, den Senator Didius Julianus, versteigerten. Der neue Herrscher hielt seine Versprechen jedoch nicht ein, konnte sich keinen Respekt verschaffen und wurde nach zwei Monaten am 1. Juni ermordet. In den Provinzen wurde er nicht anerkannt.
[Bearbeiten] Septimius Severus
Nach der Ermordung des Kaisers Pertinax wurde Septimius Severus im April in Carnuntum, der Hauptstadt von Oberpannonien, zum Kaiser ausgerufen. Er eilte daraufhin nach Italien und nahm Rom am 9. Juni ohne Widerstand ein. Er setzte sich gegen die Konkurrenten durch.
[Bearbeiten] Pescennius Niger
Gaius Pescennius Niger war von 193 bis 194 Gegenkaiser. Nach dem Mord an Kaiser Pertinax wurde er im April in Syrien, wo er Statthalter war, zum Kaiser ausgerufen. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Rivalen Septimius Severus besiegt und auf der Flucht getötet.
[Bearbeiten] Clodius Albinus
Clodius Septimius wurde angeblich nach dem Mord an Pertinax von den Legionen in Britannien und Spanien zum Kaiser ausgerufen. Dies trifft aber nicht zu. In Wirklichkeit kam er zwar als Kandidat für die Kaiserwürde in Betracht, ließ sich aber von Septimius Severus dazu bewegen, auf seinen Anspruch zu verzichten und sich mit der Rolle eines Thronfolgers und dem Titel Caesar zufriedenzugeben. Erst 195 ließ er sich zum Gegenkaiser gegen Septimius Severus erheben.