Fürstenspiegel
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Als Fürstenspiegel bezeichnet man ermahnende und belehrende Schriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit, die meist an einen König, Fürst (princeps) oder dessen Sohn gerichtet sind und ihm die Tugenden und Pflichten eines Herrschers und Grundsätze richtigen Regierens darlegen.
Inhaltliche Vorläufer der mittelalterlichen Fürstenspiegel finden sich bereits in der Antike, so Senecas Schrift De clementia, die Lobrede des jüngeren Plinius auf Kaiser Trajan, die im Mittelalter Plutarch zugeschriebene Institutio Traiani und die im Mittelalter Seneca zugeschriebene Formula vitae honestae des Bischofs Martin von Braga, im griechisch-byzantinischen Schrifttum besonders die spätantike Ekthesis des Diakons Agapetos für Justinian I.. Der erste Fürstenspiegel im westlichen Europa, Via regia, wurde von Smaragd von St. Mihiel um 812 für den Sohn Ludwig den Frommen des Karolingers Karl dem Großen verfasst.
[Bearbeiten] Literatur
- Mühleisen, Hans-Otto, Theo Stammen und Michael Philipp (Hrsg.), Fürstenspiegel der Frühen Neuzeit, Bibliothek des deutschen Staatsdenkens, Bd. 6, Frankfurt a.M./Leipzig: Insel Verlag, 1997, ISBN 3-458-16701-3