Farbdichte
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Farbdichte ist ein an die Physiologie des menschlichen Auges und an die Erfordernisse der Drucktechnik angepasstes Maß für die "Dunkelheit" bzw. "Helligkeit" einer Körperfarbe. Sie wird aus der sog. Remission nach folgender Formel berechnet:
Farbdichte = lg(1 / Remission)
(lg = Zehner-Logarithmus)
Diese Formel gilt für betrachtete Oberflächen. (Aufsicht)
Für durchsichtige Muster (Durchsicht) gilt die Formel:
Farbdichte = lg(1 / Transmission)
Die Farbdichte wird mit Densitometern gemessen.
Remission ist der Anteil an Licht, der von einer beleuchteten Fläche zurückgeworfen wird, wobei die Remission einer ideal weißen Oberfläche zu 1 angenommen wird. Transmission ist der Anteil an Licht, der nach dem Durchleuchten eines Musters verbleibt, wobei die Transmission eines total transparenten Musters zu 1 angenommen wird.
Die logarithmische Funktion wurde gewählt, um das Maß der Farbdichte an die Empfindungscharakteristik des menschlichen Auges anzupassen. So erscheint z.B. dem menschlichen Auge ein Farbmuster, bei dem nur ein Zehntel der Lichtmenge in das Auge fällt ungefähr doppelt so dunkel, wie ein Farbmuster mit voller Lichtmenge. Dieses Empfinden wird durch die Farbdichte nachgebildet. Eine Dichte von 0.0 erscheint als reines Weiß, das Licht wird zu 100% reflektiert bzw. durchgelassen. Bei einer Dichte von 2.0 wird ein Hundertstel des Lichts reflektiert bzw. durchgelassen, bei der Farbe Schwarz erscheint dies dem Auge schon als tiefes Schwarz. Bei der Dichte von 1.0 wird ein Zehntel des Lichts reflektiert bzw. durchgelassen, es erscheint bei der Farbe Schwarz als dunkles Grau, das halb so hell erscheint, wie das 2.0-Muster.
Das Licht, mit dem die Remission bzw. Transmission ermittelt wird, ist farbig. Die Farbigkeit des Lichts wird in der Drucktechnik von den Farben des sog. autotypischen Zusammendrucks, auch Prozessfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz genannt, bestimmt. Dazu wird ein Spektralbereich verwendet, bei dem die Remissions- bzw. Transmissionswerte der vier Prozessfarben eine möglichst hohe Dynamik haben. Es gibt also vier Farbdichten, für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Wird ein Messfeld der "richtigen" Farbe gemessen, dann nennt man dies "Hauptdichte" oder "Hauptfarbdichte". Die für dieses Messfeld "fremden" Dichtewerte heißen "Nebendichten" oder "Nebenfarbdichten".
Um Farbdichtewerte von verschiedenen Messgeräten möglichst in Übereinstimmung zu bringen, wird der Spektralbereich, in dem gemessen wird, möglichst eng um eine Wellenlänge gruppiert. (Bei Verwendung von Farbfiltern wird dies "schmalbandig" im Gegensatz zu "breitbandig" genannt).
Bei der Messung von Druckprodukten gibt es das Problem unterschiedlichen Glanzes in der Trocknungsphase der Farbe. Ein frisch gedrucktes Muster glänzt stärker, als ein durchgetrocknetes und dies wirkt sich auf die gemessene Farbdichte aus. Um diesen Unterschied möglichst klein zu halten, wird der Lichtstrahl bei entsprechenden Geräten polarisiert. Die Polarisierung filtert sozusagen den Glanz weg. Ein weiteres Mittel, um den Einfluss des Glanzes möglichst gering zu halten, ist die Anordnung der Beleuchtungs- und Messsensoreinheiten. Hier hat sich die 45° - 0° - Anordnung bewährt, bei der die Beleuchtung senkrecht auf das Muster strahlt und der Messensor unter 45° auf das Messfeld schaut. (Oder umgekehrt).