Feldkapazität
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Feldkapazität versteht man diejenige Wassermenge, die ein Boden maximal gegen die Schwerkraft halten kann. Der Begriff ist nicht exakt physikalisch definiert, hat aber eine hohe Bedeutung bei praxisorientierten Fragestellungen wie der Bewässerung.
Wenn die Feldkapazität erreicht ist, ist der Boden nicht vollständig mit Wasser gesättigt; in den Grob- und Makroporen ist Luft enthalten. Der Boden kann somit bei Niederschlag einen höheren Wassergehalt aufweisen als über die Feldkapazität bestimmt. Die Feldkapazität ist u.a. von der Porengröße abhängig. Üblicherweise wird angenommen, dass Poren mit einem Durchmesser über 50 µm das Wasser nicht durch Kapillarkräfte festhalten können; das Wasser sickert durch den Boden hindurch. Die Porengröße, die dabei als Grenzwert angenommen wird, variiert allerdings sehr stark, da es eben kein physikalisch begründeter Wert ist. Die häufigsten Werte liegen zwischen 10 und 50µm. Das im Boden gespeicherte Haftwasser ist jedoch nicht vollständig für Pflanzen verfügbar. Wasser in Poren <0,2µm ist Totwasser, es ist nicht mehr pflanzenverfügbar, da die Adhäsionskräfte, die das Wasser in den Poren halten, so stark sind, dass Pflanzen es nicht mehr aus den Poren lösen können. Aus diesem Grund wird dieser Wert auch permanenter Welkepunkt genannt. Die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgt durch Trocknung einer Bodenprobe im Labor bei 105 Grad Celsius.
Der Teil der Feldkapazität (FK), der von den Pflanzen durch die Wurzel aufgenommen werden kann, ist die nutzbare Feldkapazität (nFK). Ihr entspricht der Bodenwasservorrat und sie berechnet sich zu
nFK = FK – PWP
unter Berücksichtigung des Totwasseranteils (permanenten Welkepunktes, PWP). Die Werte werden entweder als Prozentzahl [Vol. %], auf das Volumen bezogen [cm3 cm-3] oder bezogen auf eine bestimmte Bodenhöhe [mm/m] angegeben.
Die volle Feldkapazität wird in mitteleuropäischen Breiten meistens gegen Ende des Winters (März/April) erreicht, man spricht auch von der sogenannten Frühjahrssättigung.