Fermate
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Die Fermate (ital. fermare: anhalten) ist in der Musik ein Ruhezeichen (nach unten offene Parabel mit Punkt in der Mitte) über einer Note oder Pause, das auch als Aushaltezeichen oder als Innehalten in der Bewegung verwendet wird.
Der ursprüngliche Notenwert wird bis zum doppelten Wert verlängert (dies ist eine Art Faustregel, in der tatsächlichen Ausdehnung ist der Interpret jedoch nicht gebunden). Einige Komponisten präzisieren ihre Wünsche, indem sie brevis (= kurz) oder longa (= lang) über dem Fermatenzeichen notieren. In modernen Partituren ist das Fermatenzeichen auch in eckiger Form zu finden (umgekippter Kasten mit Punkt), eine lange Fermate wird dann mit mehreren "Kästen" übereinander dargestellt. In der klassischen/romantischen Epoche wird die Fermate vielfach zur Dehnung des Taktes verwendet, um einen Taktwechsel zu vermeiden. Beispiele für berühmte Fermaten sind der Anfang der fünften Sinfonie von Beethoven oder die Ouvertüre zu Die Zauberflöte von Mozart).
Daneben zeigt sie in Orchesternoten von Solokonzerten auch den Beginn der Kadenz an, während der die übrigen Stimmen schweigen. Schon im 15. Jhd. zeigte sie an den Stimm-Enden eines Kanons an, dass ein Ton gehalten werden sollte, bis alle Stimmen ihren Schluss erreicht hätten. Fermaten gliedern außerdem Choralsätze, indem sie die Schlussklänge der einzelnen Abschnitte begleiten. Oft findet man sie in älterer Literatur über dem Schlussstrich eines Satzes.
Auch eine Generalpause wird durch die Fermate gekennzeichnet, sofern diese Generalpause nicht streng im Tempo auszuführen ist (langsame Sätze bei Haydn). Über der Fermate wird dann oft G.P. notiert (viele Beispiele bei Anton Bruckner).