Feuerwaffe
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Feuerwaffen sind Rohrwaffen, bei denen ein Projektil durch die Verbrennung von Pulver durch das Rohr getrieben wird. In der Jägersprache stehen Feuerwaffen den sogenannten „kalten Waffen“ (z. B. Messer) gegenüber.
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[Bearbeiten] Einteilung der Feuerwaffen
- Geschütze
- Es handelt sich in der Definition der deutschen Gesetzgebung hierbei um Rohrwaffen mit einem Kaliber von mindestens 20 mm. In Abhängigkeit des Verhältnisses von Kaliber zu Rohrlänge werden sie in Kanone, Haubitze und Mörser unterteilt. Großkalibrige Geschütze bilden die Hauptwaffe der Artillerie.
- Handfeuerwaffen
- Es handelt sich um Waffen mit einem Kaliber unter 20 mm. Sie werden von einem einzelnen Menschen gehandhabt und können relativ leicht transportiert werden. In der deutschen Gesetzgebung unterscheidet man Kurzwaffen (unter 60cm Gesamtlänge) und Langwaffen (über 60cm Gesamtlänge). Eine mit nur einer Hand bedienbare Handfeuerwaffe (Pistole, Revolver) wird auch als Faustfeuerwaffe bezeichnet.
- Granatwerfer
- Granatwaffen sind geeignet Granaten zu verschießen. Es gibt sie als Handfeuerwaffen, Anbauteile für Gewehre und Panzerabwehrhandwaffen.
- crew served weapon
- Dieser englische Ausdruck benennt Feuerwaffen, die nicht mehr durch eine einzelne Person transportiert und bedient werden können. Insbesondere sind hiermit (schwere) Maschinengewehre gemeint.
[Bearbeiten] Geschichte
Feuerwaffen kamen in Europa kurz nach der Einführung des Schwarzpulvers ab 1325 zum Einsatz. Zunächst wurden mit ihnen feste Plätze verteidigt oder auch angegriffen, da ihr Transport als Feldgeschütz anfangs sehr schwerfällig war. Bald aber wurden die Waffen leichter und führten zu einer völlig neuen Art der Kampfführung. War vor der Einführung der Feuerwaffen der persönliche Kampf Mann gegen Mann entscheidend, so bildete die Fernwirkung der neuen Waffen neue Kampftaktiken heraus: die Geviert-Aufstellung der Infanterie verschwand vollständig und wurde durch eine weniger tief gestaffelte Aufstellung ersetzt bis zur höchsten damals denkbaren Feuerwirkung bei der Taktik Friedrichs des Großen, der Lineartaktik.
Die Artillerie stellte die Geschütze für eine größere Massenwirkung auf.
Die Waffentechnik verbesserte sich ebenfalls. Das glatte Rohr wurde durch das gezogene Rohr verdrängt, das bessere Treffgenauigkeit ermöglichte. Der Vorderlader wurde durch den Hinterlader ersetzt, was zu einer höheren Schussfrequenz führte. Die Einführung der rauchschwachen Pulver auf der Basis der Zellulosenitrate ermöglichte auf Grund der größeren Energie und geringen Rauchentwicklung Feuerwaffen aller Kaliber und Schußfrequenzen ab 1890. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts führte die Erfindung der Einheitspatrone und des Zündnadelgewehres noch unter Anwendung des Schwarzpulvers zum schnellen Schießen aus der liegenden Deckung heraus.
Die moderne Zeit setzte mehr und mehr auf die Automatisierung, zunächst bei den Maschinengewehren.
Ein bei Feuerwaffen zu beobachtendes Phänomen ist das sogenannte Mündungsfeuer.
[Bearbeiten] UN-Feuerwaffenprotokoll
Das UN-Feuerwaffenprotokoll wurde mit Resolution 55/255 vom 31. Mai 2001 in der 55. Sitzung der UN GV verabschiedet. Der offizielle Titel der Resolution ist
“Protocol against the Illicit Manufacturing of and Trafficking in Firearms, Their Parts and Components and Ammunition, supplementing the United Nations Convention against Transnational Organized Crime”
Auf Deutsch ungefähr:
- „Protokoll gegen die unerlaubte Herstellung von Schusswaffen, dazugehörigen Teilen und Komponenten und Munition und gegen den unerlaubten Handel damit, in Ergänzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität.“
Das Protokoll definiert Feuerwaffen in Artikel 3 wie folgt:
“For the purposes of this Protocol:
(a) “Firearm” shall mean any portable barrelled weapon that expels, is designed to expel or may be readily converted to expel a shot, bullet or projectile by the action of an explosive, excluding antique firearms or their replicas. Antique firearms and their replicas shall be defined in accordance with domestic law. In no case, however, shall antique firearms include firearms manufactured after 1899;”
Auf Deutsch ungefähr:
- „...im Sinne dieses Protokolls
a) bezeichnet der Ausdruck „Schusswaffe“ jede tragbare Feuerwaffe, mit Ausnahme antiker Schusswaffen oder deren Nachbildungen, die Schrot, eine Kugel oder ein anderes Geschoss mittels Treibladung durch einen Lauf verschießt, die für diesen Zweck gebaut ist oder die ohne weiteres für diesen Zweck umgebaut werden kann. Antike Schusswaffen und deren Nachbildungen werden nach innerstaatlichem Recht definiert. Zu den antiken Schusswaffen zählen jedoch keinesfalls nach 1899 hergestellte Schusswaffen; ...“
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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