Fingerprobe
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Die Fingerprobe ist eine grundlegende und in vielen Berufen verbreitete Methode der Materialuntersuchung, bei der der zu prüfende Stoff mittels des Tastsinns geprüft wird.
In der Bodenkunde wird die Bodenart des Feinbodens bei der Geländeaufnahme in erster Linie mittels Fingerprobe bestimmt. Hierzu wird der feuchte Boden zwischen Daumen und Zeigefinger zerrieben und geknetet. Die Zuordnung zu einer Bodenartenhauptgruppe erfolgt durch die Bestimmung der Bindigkeit und der Formbarkeit des Bodens, die engere Zuordnung zu einer Bodenartengruppe bzw. Bodenartenuntergruppe durch weitere Kennzeichen. Dies sind insbesondere die Körnigkeit der Sandkomponente, die Frage ob die Probe sich mehlig anfühlt und ob die Fingerrillen mit Feinsand gefüllt sind. Bei tonigen Böden kommen weitere Merkmale hinzu, insbesondere der Glanz und die Frage, ob die Probe zwischen den Zähnen knirscht. Die Bodenart wird über einen Bestimmungsschlüssel der bodenkundlichen Kartieranleitung bestimmt. Die Fraktionen des Grobbodens werden dagegen durch die Abschätzung der Masse- oder Volumenprozente bestimmt. Letztere werden anhand ihrer Flächenanteile an der Oberfläche geschätzt.
Von Köchen wird mittels der Fingerprobe z. B. die Frische von Fisch oder die Garheit von Fleisch geprüft. Ebenso wird in der Industrie verfahren, um die Rauhigkeit einer durch Zerspanen erzeugten Fläche zu prüfen.