Flexicurity
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Flexicurity (ein Kofferwort aus engl. flexibility Flexibilität und security Sicherheit) stellt eine Kompromissformel dar in der Arbeitsmarktpolitik für einen Interessenausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern: Die Arbeitgeber fordern mit dem Schlagwort "Flexibilisierung", den Kündigungsschutz zu lockern; die Arbeitnehmer sind interessiert vor allem an der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes bzw. der Aufrechterhaltung ihrer Beschäftigung.
Als arbeitsmarktpolitischer Modellfall wird die Arbeitsmarktreform 1994 in Dänemark angeführt, wo die Erleichterung von Kündigung verknüpft wird mit einer kurzfristig hohen materiellen Unterstützung für Arbeitslose und einer Unterstützung der raschen Eingliederung im Kündigungsfall.
Unter der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs 2006 wurde Flexicurity zum Baustein des europäischen Sozialmodells und wesentlichen Bestandteil des Lissabon-Prozesses deklariert.
Der präzise Begriffsinhalt ist auf europäischer Ebene zwischen den Sozialpartnern weiterhin heftig umstritten, wie überhaupt die Frage des europäischen Sozialmodells.
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Kronauer, Gudrun Linne (Hrsg.): Flexicurity. Die Suche nach Sicherheit in der Flexibilität. Berlin (edition sigma) 2005, ISBN 3-89404-996-0, 423 S.
[Bearbeiten] Weblinks
- Flexicurity und Europäisches Lebensmodell
- Flexicurity: Soziale Sicherung und Flexibilisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse. Forschungsprojekt im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ute Klammer (Projektleiterin) und Katja Tillmann (wissenschaftliche Projektmitarbeiterin) WSI in der Hans-Böckler-Stiftung unter Mitarbeit von Johannes Schwarze, Walter Hanesch, Birgitta Rabe, Gerhard Bäcker, Wim van Oorschot, Andreas Cebulla, Thorsten Braun und Rudolf Rechsteiner. Düsseldorf, Dezember 2001