Fliehkraftkupplung
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Eine Fliehkraftkupplung ist eine Kupplung, bei der Kraftschluss hergestellt wird, indem sich Gewichte bei steigender Drehzahl nach außen bewegen, wodurch Kontakt zur Innenwandung des Kupplungsgehäuses (Kupplungsglocke) hergestellt wird, welches gleichzeitig als Abtrieb dient.
Fliehkraftkupplungen arbeiten selbstständig. Das übertragbare Drehmoment ist drehzahlabhängig. Bei Drehzahlabfall trennen sie selbsttätig.
Diese Form der Kupplung kann so eingestellt werden, dass der Motor im Leerlauf ausgekuppelt ist. Erhöht man die Drehzahl, so greift die Kupplung und der Motor liefert ein Drehmoment an die Abtriebswelle.
[Bearbeiten] Anwendungsbereiche
- Motorfahrräder
- Motorroller / Scooter
- Go-Kart
- Modellbau
- Kettensäge
- Mischtrommeln
- Yo-Yo
- Rennmofa (Mofa-cup)
Im Falle des Go-Kart ermöglicht sie z.B. das gleichzeitige Bremsen und Gasgeben (um vor Kurven die Motordrehzahl hochzuhalten).
Auch bei Elektromotoren die eine große Schwungmasse zu bewegen haben (zum Beispiel ein schweres Rührwerk, ein sogenannter Schweranlauf), kam die Fliehkraftkupplung früher vermehrt zum Einsatz. Sie diente dazu, den Motor im unteren Drehzahlbereich zu entlasten, da normale Asynchronmotoren beim Anlaufen ein Vielfaches des Nennstromes aufnehmen und die Schutzeinrichtungen auslösen würden. Durch die Entwicklung von Anlaufschaltungen und Frequenzumrichtern ist das jedoch heutzutage keine übliche Verwendung mehr.
Sie können auch als Sicherheitselement eingesetzt werden. Kommt es auf der angetriebenen Seite zu einer Blockierung, so öffnet die Kupplung und bewahrt die Antriebsmaschine vor schwerwiegenden Schäden. Fixiert man die Abtriebsseite, so erhält man eine Fliehkraftbremse. Sie bewahrt Maschinen oder Konstruktionen mit rotierenden Elementen vor Überdrehzahl. Fliehkraftbremsen kommen häufig in Sommerrodelbahnen zum Einsatz.