Flugabwehrraketengruppe 21
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Die Flugabwehrraketengruppe 21 (FlaRakGrp 21) ist eine Gruppe des Flugabwehrraketengeschwader 2 (FlaRakG 2).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte und Standorte
[Bearbeiten] Chronik
Die heutige Flugabwehrraketengruppe 21 wurde im Rahmen eines feierlichen Appells am 30. Juni 2004 in Sanitz als erster PATRIOT Verband in den neuen Bundesländern aufgestellt. Hierbei wurde das Personal der alten FlaRakGrp 21, welches an den Standorten Möhnesee und Bad Arolsen disloziert war, an den Standorten Sanitz / Prangendorf in der dort befindlichen FlaRakGrp 12 zusammengeführt.
Die FlaRakGrp 21 ist somit aus der FlaRakGrp 21 (alt) und der FlaRakGrp 31/12 hervorgegangen. Beide Stränge der Geschichte des Verbandes werden hier in Form der Kurz-Chronik aufgezeigt.
[Bearbeiten] FlaRakGrp 21
Die Flugabwehrraketengruppe 21 hat ihren Ursprung im Flugabwehrraketenbataillon 21, das im April 1959 in Fort Bliss, Texas und auf dem Fliegerhorst Köln-Wahn in Dienst gestellt wurde. Köln-Wahn war der erste deutsche Aufstellungsort, aber bereits 1959 strebte man eine Dislozierung des Verbandes in den Räumen Iserlohn, Soest, Warendorf und Dülmen an. Als erster Verband der Luftwaffe wurde das neu aufgestellte Flugabwehrraketenbataillon 21 mit dem Waffensystem NIKE ausgerüstet. Im Sommer des Jahres 1959 wurden bereits Zwischenstandorte in Gelsenkirchen-Buer und Bocholt bezogen. Ein Einzug der besonderen Art war Ende 1959 die Übernahme der "Burg Erwitte", nachdem die Bundeswehr dieses Anwesen für stattliche 1,6 MIO DM erworben hatte.
In den folgenden Jahren entstanden die Einsatzstellungen an den Standorten in Westkirchen (Münsterland, 1./21), Datteln (4./21) und Holzwickede (Ruhrgebiet, 3./21). Beim Bau der Einsatzstellungen orientierte man sich am damaligen FlaRak-Gürtel, der von der Nordsee bis nach Bayern verlief, um einen potentiellen Angriff aus dem Osten abzuwehren.
In den 80er Jahren kamen dann die Standorte in Lennestadt (Sauerland, 5./21) und Waldbröl (Bergisches Land, 6./21) aus dem Bereich des FlaRakBtl 22 dazu. Mit ihren nunmehr sechs Einzelstandorten galt die Flugabwehrraketengruppe 21 Ende der 80er Jahre als der weiträumigst dislozierte FlaRak-Verband der Luftwaffe, wobei alle Standorte noch im Bundesland Nordrhein-Westfalen lagen.
Den Standort Möhnesee-Echtrop, wo sich Stab, StabsStff-, VersStaffel und die 2./- befanden, übernahm man erst 1970, nachdem die kanadischen Streitkräfte diese Liegenschaft geräumt hatten. Das ehemalige Fort York wurde 1973 in Graf-Yorck-Kaserne umgetauft, wenngleich beide Namen nicht das geringste miteinander gemeinsam hatten.
Das Waffensystem NIKE prägte die Identität des Flugabwehrraketenbataillons 21 bis 1986. Zahlreiche Überprüfungen und der "Schichtdienst" waren für viele Angehörige des Verbandes fast 30 Jahre lang militärischer Alltag.
Daran konnte auch eine Umstrukturierung im Jahre 1987 nichts ändern, als das Flugabwehrraketenbataillon 21 kurzfristig zum Geschwader avancierte. Mit der Einführung des Waffensystems PATRIOT war 1990 das damalige FlaRakG 21 wiederum Pionier in Sachen Flugabwehr. Als erste Staffel wurde in Westkirchen die 1./21 mit dem neuen Waffensystem "PATRIOT" ausgerüstet. Bereits im Juli 1990 meldete die Flugabwehrraketengruppe 21 die Einsatzbereitschaft des 1. Halbgeschwaders (1./-, 2./- und 3./21) nach erfolgter Umrüstung. Eine Reorganisierung brachte schließlich 1993 die Flugabwehrraketengruppe 21 mit ihren sechs Standorten in NRW hervor, so wie sie bis zum Jahr 2002 existieren sollten.
Mit der weiteren Anpassung der Luftwaffenstruktur 5 bildete Bad Arolsen nur einen Übergangsstandort in der inzwischen über vierzig Jahre zählenden Geschichte der Flugabwehrraketengruppe 21. Seit Januar 2004 wurde die Verlegung des Gesamtverbandes an die Standorte Sanitz, Prangendorf und Bad Sülze eingeleitet. An diesen Standorten wurde die Flugabwehrraketengruppe 21 mit fünf Kampfstaffeln, der Stabsstaffel und Versorgungsstaffel am 1. Juni 2004 neu aufgestellt.Seit dem 1. Juli 2006 sind es nur noch vier Kampfstaffeln.
Im Januar 2004 wurde bereits ein Vorauskommando in Sanitz aufgestellt. Soldaten aus den verschiedensten Bereichen haben in Zusammenarbeit mit den Soldaten der Flugabwehrraketengruppe 12 die Aufnahme des Waffensystems PATRIOT vorbereitet. Ab April 2004 löste ein personell stark verstärktes Vorkommando das Vorauskommando ab. Mit einem großen Abschlussappell in Möhnesee-Echtrop endete am 25. Juni 2004 eine lange Ära der bodengebundenen Luftverteidigung in Nordrhein-Westfalen.