Flussdelfin
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Als Flussdelfine werden vier Arten von Zahnwalen bezeichnet, die im Gegensatz zu den eigentlichen Delfinen im Süßwasser leben.
Man hat früher alle Flussdelfine in einer gemeinsamen Familie (Platanistidae) oder Überfamilie (Platanistoidea) zusammengefasst. Inzwischen geht man allerdings davon aus, dass die vier bekannten Arten unabhängig voneinander entstanden sind. Gemeinsame Merkmale wie die verkümmerten Augen und die schnabelartige Schnauze haben sich demnach allein durch konvergente Evolution, also aufgrund sehr ähnlicher Lebensbedingungen entwickelt.
Die Chinesischen Flussdelfine gehören zu den seltensten Säugetieren, 1998 wurden nur noch 7 Exemplare gezählt, letztmals bekam 2004 ein Mensch einen zu Gesicht. Im Dezember 2006 konnte eine Expedition keinen lebenden Chinesischen Flussdelfin mehr finden, so dass die Art vielleicht ausgestorben ist[1]. Durch die Zerstörung ihrer Habitate sind aber auch die anderen Flussdelfine potenziell oder akut vom Aussterben bedroht.
Die Arten sind:
- Amazonasdelfin (Inia geoffrensis)
- Chinesischer Flussdelfin (Lipotes vexillifer)
- Gangesdelfin (Platanista gangetica)
- La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei)
Auch unter den eigentlichen Delfinen gibt es Arten, die zum Teil im Süßwasser leben. Sie werden jedoch nicht zu den Flussdelfinen gezählt. Dies sind vor allem der Sotalia und der Kamerunflussdelfin.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ China: Flussdelfin ausgestorben, Tagesanzeiger, 13. Dezember 2006