Frühburgunder
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Frühburgunder ist eine eigenständige Rebsorte, die durch natürliche Mutation aus dem Spätburgunder (Pinot Noir) entstand.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Synonyme
Es gibt viele Synonyme für den Frühburgunder: Blauer Frühburgunder, Frühes Möhrchen, Pinot Noir précoce, Madeleine Noir, Pinot Madeleine, Augustclevner, Clevner, Jakobstraube, July Grape, Luviana Veronese, S. Lorenzo und St. Jean.
[Bearbeiten] Erscheinungsbild
Er unterscheidet sich zunächst durch die frühere Reife (ca. zwei Wochen früher als der Spätburgunder), daher auch die Namensgebung. Dadurch ist der Frühburgunder so gut wie nie von Botrytis befallen, der beim Spätburgunder die Farbe negativ beeinflussen kann. Die Beeren des Frühburgunders sind kleiner als die des Spätburgunders. Viele Geschmacksstoffe sitzen in der Schale der Weinbeeren. Da bei kleineren Beeren das Verhältnis von Schale zum Rest der Beere größer und der Ertrag außerdem dadurch niedriger ist, bringt der Frühburgunder nicht selten samtigere und gehaltvollere Weine als sein Bruder hervor.
[Bearbeiten] Klonenselektion
Der Frühburgunder drohte in den 1960er Jahren aus Deutschland zu verschwinden. Damals waren gerade einmal 15 ha im Ertrag, davon einiges an würtembergischen Clevner. Als Erhaltungszüchter fungierte das Weingut Julius Wasem Rodensteiner Hof, in Ingelheim am Rhein. Schließlich erkannte man auch an der Forschungsanstalt Geisenheim das Potential der Rebe und begann Mitte der 1970er Jahre mit systematischer Klonenselektion und -aufbau. Die schwierigen Eigenschaften, wie Anfälligkeit gegen die Blattrollkrankheit und Blütefestigkeit standen im Fokus dieser Selektion.
[Bearbeiten] Anbaugebiete
Angebaut wird er vor allem an der Ahr, in Rheinhessen, Franken, Baden und Württemberg.
[Bearbeiten] Farbe & Geschmack
Seine Farbe ist zumeist ziegel- bis dunkelrot. Typische im Wein zu findende Aromen sind: Kirsche, Brombeere, schwarze Johannisbeere, Himbeere und oft auch Rauch. Geschmacklich ist er wie oben erwähnt samtig, besitzt meist eine angenehme Säure und einen vollen Körper und eine angenehme Würze. Er passt zu dunklen Fleischgerichten bzw. zu Gerichten mit kräftigen Saucen und teilweise auch ausgezeichnet zu einer guten Zigarre. Trinktemperatur 16–18 Grad Celsius. Oft sehr gute Lagerfähigkeit (bis fünf Jahre), besonders, wenn der Wein im Barriquefass ausgebaut wurde (bis zehn Jahre, bei sehr guten Lagen auch länger).
[Bearbeiten] Weblink
Eine Rebe wie Audrey Hepburn in Vinum Weinmagazin.