Frank Julian Sprague
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Frank Julian Sprague (* 25. Juli 1857 in Milford, Connecticut; † 25. Oktober 1934) war ein US-amerikanischer Marineoffizier und Erfinder und wird in den USA als „Vater der elektrischen Traktion“ angesehen. Er leistete erhebliche Beiträge zur Entwicklung elektrischer Motoren, elektrischer Bahnen und von Aufzügen.
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[Bearbeiten] Frühe Entwicklungen
Sprague besuchte die Drury High School und zeigte hier besondere Leistungen in Mathematik. 1874 wurde er an der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland zugelassen und schloss 1878 als siebtbester seines Jahrgangs ab. Er diente danach auf verschiedenen Schiffen der US Navy, wobei er auf der USS Lancaster das erste elektrische Signalrufsystem auf einem Navy-Schiff einbaute.
Sprague nahm 1881 seinen Abschied, um an der Pariser Elektrizitäts-Ausstellung sowie der Crystal Palace Exhibition in Sydenham, England 1882 teilzunehmen. Dort war er Jury-Mitglied für die Preisverleihung für Gasmotoren, Dynamos und Lampen.
[Bearbeiten] Mitarbeiter von Edison
1883 bewog ein Geschäftspartner von Thomas Alva Edison Sprague zur Mitarbeit bei Edison. Spragues führte in Edisons Labor mathematische Methoden ein, womit der erhebliche Aufwand für die bis dahin verfolgten trial-and-error-Methoden reduziert wurde. Er verbesserte auch Edisons System der Leitungen und Verteilungen in elektrischen Anlagen. 1884 entschloss er sich jedoch eigene Wege zu gehen und gründete die „Sprague Electric Railway & Motor Company“.
Spragues Unternehmen führte 1886 zwei wichtige Verbesserungen ein: den konstant drehende Elektromotor mit funkenfreien festen Bürsten und die Energie-Rückgewinnung von elektrisch angetriebenen Geräten. Mit seinem Motor waren erstmals konstante Drehzahlen bei wechselnder Belastung erreichbar. Edison lobte diesen als den einzigen praktisch brauchbaren Motor seiner Zeit. Die Methode der Energierückgewinnung wird auch als wesentlich für die Entwicklung elektrischer Bahnen und Aufzüge betrachtet.
[Bearbeiten] Elektrische Bahnen
Sprague entwickelte einen 1888 Straßenbahnwagen, der seine Energie aus einer Oberleitung bezog und baute damit das erste erfolgreiche größere elektrische Straßenbahnsystem in Richmond, Virginia auf. Dabei wurden auf den Hügeln von Richmond Steigungen bis 10% bewältigt, was sich als überzeugender Prüfstein für die Anwendung der neuen Technik in anderen städten erwies. Innerhalb eines Jahres hatte sich die Elektrizität gegenüber dem Pferdebetrieb durchgesetzt, und um 1889 befanden sich 110 elektrische Eisenbahnen mit Spragues Ausrüstung im Bau oder in der Planung. Edison, der Spragues Ausrüstungen anfertigte, kaufte ihn 1890 aus.
Spragues zwischenzeitliche Erfahrungen mit der Aufzugssteuerung bewogen ihn, gewissermaßen schon früh einen Allachsantrieb von Triebzügen zu projektieren. In seinem „Multiple unit system” hatte jeder Wagen seinen eigenen Antriebsmotor. Über Relais und durchlaufende elektrische Leitungen sollte der Triebfahrzeugführer die Zugfahrt gleichmäßig und effizieneter steuern können. Besondere Lokomotiven sollten damit eingespart werden. Spragues erster Auftrag mit dieser Technik kam von der South Side Elevated Railway in Chicago. Der erfolgreiche Einsatz führte zu weiteren Aufträgen in Brooklyn, New York und in Boston.
Von 1896 bis 1900 diente Sprague der New York Central Railroad bei der Elektrifizierung der Bahnhofsanlagen, insbesondere des Grand Central Terminal in New York City, Hier entwickelte er ein automatisches Zugsicherungssystem und gründete dann die Sprague Safety Control & Signal Corporation zur Weiterentwicklung und zum Vertrieb seines Systems.
[Bearbeiten] Elektrische Aufzüge
Sprague wandte sich nach 1890 der Entwicklung elektrischer Aufzüge zu und gründete 1892 die Sprague Electric Elevator Company und entwickelte mit Charles R. Pratt den Sprague-Pratt Electric Elevator, der schneller und leistungsfähiger war als die hydraulischen oder dampfbetriebenen Aufzüge. Sprague verkaufte sein Unternehmen dann an die Otis Elevator Company.
In den 1920er Jahren entwarf er ein System zum Betrieb zweier unabhängiger Aufzüge in einem gemeinsamen Schacht sowie auch Sicherheitssysteme. Sprague verkaufte sein System dann an die Westinghouse Electric Corporation.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Nachlass
Sprague erhielt die Goldene Medaille auf der Pariser Elektrizitäts-Ausstellung 1889, den Großen Preis auf der St. Louis Exhibition 1904, die Elliott-Cresson Medaille 1904, die Edison-Medaille des American Institute of Electrical Engineers, (IEEE) 1910, die Franklin Medaille 1921 und posthum die John Fritz Gold Medaille 1935.
Mit seiner Frau Harriet hatte Sprague zwei Söhne Robert und Julian. Nach seinem Tod 1934 wurde Sprague auf dem Arlington National Cemetery in beigesetzt. Seine Witwe Harriet übergab zahlreiche Gegenstände aus seinem Besitz an die New York Public Library. 1959 wurde mit Spenden von Harriet Sprague das Sprague Building am Shore Line Trolley Museum in East Haven (Connecticut) unweit von Spragues Kindheits-Zuhause Milford gebaut. Das Museum ist das älteste in Betrieb befindliche Straßenbahnmuseum und hat eine der größten Sammlungen in den Vereinigten Staaten.
1999 durchschnitten zwei Enkel, John L. Sprague und Peter Sprague das Band und starteten einen Sprague-Motor von 1884 und damit einen neue permanente Ausstellung „Frank J. Sprague: Inventor, Scientist, Engineer“ am Shore Line Trolley Museum.
[Bearbeiten] Weblinks
- Frank J. Sprague historical information
- Shore Line Trolley Museum - new permanent exhibit: "Frank J. Sprague: Inventor, Scientist, Engineer"
Personendaten | |
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NAME | Sprague, Frank Julian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Marineoffizier und Erfinder |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1857 |
GEBURTSORT | Milford, Connecticut |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1934 |