Friedrich-Franz Wellingerhof
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Friedrich-Franz Wellingerhof (* 18. März 1917 in Rostock; † 7. September 1985 in Schwerin) war Jugendpastor und Superintendent des Kirchenkreises Schwerin.
[Bearbeiten] Leben
Wellinghof wurde als Sohn eines Diakons in Rostock geboren und besuchte dort auch die Schule, machte 1936 sein Abitur und studierte Theologie an den Universitäten Rostock und Tübingen. Von 1939 bis 1945 war er Sanitäter an der Ostfront und geriet in Lüneburg in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Entlassung war er 1946 in Hannover Ausbilder für Diakone und Leiter der Schülerarbeit des Stephanstifts. 1946 ging er schwarz über die Grenze in die damalige Sowjetzone und war von 1946 bis 1956 Landesjugendpastor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs mit Dienstsitz in Schwerin. In seiner Amtszeit prägte Wellingerhof Funktionsträger der lutherischen Kirche in Mecklenburg durch seine vom lutherischen Pietismus beeinflusste Arbeit. Er förderte demokratische Strukturen in der kirchlichen Jugendarbeit. Die junge Gemeinde war ein von der marxistisch-atheistischen DDR-Regierung als feindlich-bedrohlich betrachteter Faktor bei der gesellschaftlichen Entwicklung im Nachkriegsdeutschland.
Wellingerhof, als Landesjugendpastor kurz „PW“ genannt, hatte eine Begabung für Jugendarbeit, die unter seiner Leitung einen starken Aufschwung erfuhr - mit Landesjugendsonntagen, Bibelrüstzeiten und kirchlichen Theatergruppen. Sein erster Landesjugendsonntag 1949 hatte bereits 4.000 Besucher. Die Dorfmissionswochen im Winter waren prägend für jüngere Pastoren.[1]
Wellingerhof wurde 1978 von der SED als „antisozialistische Kraft“ bezeichnet. [2]
Ab 1956 war Wellinghof sieben Jahre Gemeindepastor in Gnoien und anschließend zehn Jahre Pastor an St. Paul in Schwerin. Zuletzt war er zehn Jahre lang Landessuperintendent des Kirchenkreises Schwerin als Nachfolger von Friedrich Wilhelm Gasse.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Rahel Frank: Realer - Exakter - Präziser: Die DDR-Kirchenpolitik gegenüber der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs von 1971 bis 1989, 2004
- ↑ Rahel Frank: Realer - Exakter - Präziser: Die DDR-Kirchenpolitik gegenüber der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs von 1971 bis 1989, 2004
[Bearbeiten] Weblink
- Literatur von und über Friedrich-Franz Wellingerhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Junge Gemeinde Mecklenburg
Personendaten | |
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NAME | Wellingerhof, Friedrich-Franz |
ALTERNATIVNAMEN | PW |
KURZBESCHREIBUNG | Jugendpastor und Superintendent des Kirchenkreises Schwerin |
GEBURTSDATUM | 18. März 1917 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 7. September 1985 |
STERBEORT | Schwerin |