Gänsebauch
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Der Gänsebauch war im 16. Jahrhundert Bestandteil der Herrenmode. Es handelte sich dabei um ein Wams mit einer über die Taille reichenden verlängerten Spitze, die versteift und ausgestopft war und so eine künstliche Bauchwölbung schuf. Der Gänsebauch kam um 1567 in Frankreich und Spanien auf und wurde auch von den Landsknechten getragen als Imitation des Plattenharnischs an einer Ritterrüstung. In Frankreich und in den Niederlanden war er 1570 bis 1590 in Mode, er wurde aber auch von einigen deutschen und englischen Adligen getragen.
Möglicherweise wurde der Gänsebauch von dem französischen König Heinrich III. erfunden, aber das ist nicht sicher. In jedem Fall hat er ihm zu großer Popularität verholfen. Dieses modische Attribut sollte den Herren optisch mehr Stattlichkeit verleihen. Die Landsknechte griffen diese Mode auf, die bei ihnen auch eine gewisse Schutzfunktion als Kugelfang gehabt haben mag. Nach 1600 verschwanden sowohl das ausgestopfte Wams als auch wattierte Hosen wieder von der Bildfläche.