Gamelle
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Gamelle ist das aus dem Französischen stammende Wort für Ess- und Kochgeschirr der Soldaten. Der Begriff wird in der Schweiz verwendet.
In der Schweizer Armee wurde die Gamelle 1898 eingeführt und wird bis heute verwendet. Sie besteht aus einem ovalen Topf mit einem Teller-Einsatz und einem Deckel. Teller und Deckel können zu einem zweiteiligem Geschirr verbunden werden. Zur Gamelle gehören zusätzlich ein Löffel und eine Gabel, die ebenfalls für die Aufbewahrung verbunden werden können. Zum Essgeschirr gehören auch die Feldflasche und der Becher. Sie sind allerdings kein Bestandteil der Gamelle.
Getragen wird die Gamelle in einer von zwei Hintertaschen der Grundtrageinheit, genannt GT. Sie befindet sich zwischen der Tasche mit dem Mannsputzzeug, welches für Kampfstiefel, Handschuhe und Veston verwendet wird, und dem Gewehrputzzeug und der Tasche mit Feldflasche und Becher.
Da die Gamelle kein Bestandteil der Persönlichen Ausrüstung (PA) ist, muss sie jeweils zu Beginn von Rekrutenschule (RS) und Wiederholungskursen (WK) gefasst und am Ende zurückgegeben werden.
Um das Ganze etwas hygienischer zu gestalten, wurde die Gamelle teils von den Soldaten privat angeschafft. Wo notwendig, wird diese zur Desinfektion bei Übernahme mit Brennsprit gefüllt und kurz angesteckt.
Die Gamelle findet nicht nur Verwendung beim Militär, sondern wird auch bei Katastrophenschutzeinheiten oder dem Zivilschutz in Liechtenstein verwendet wo die Notwendigkeit besteht, Truppen(-teile) evtl. längere Zeit ohne Nachschub auskommen lassen zu müssen. Praktisch dabei ist, dass Besteck, Anzündmaterial und auch die eine oder andere Trockensuppe im Beutel mitgeführt werden kann, ohne dass es ins Gewicht fallen würde oder gross an Transportgewicht und Kapazität beanspruchte.
Durch die Verkleinerung und Umstrukturierung der Armee (Armee XXI) wurden viele Gamellen nicht mehr benötigt. Ein neuer Verwendungszweck ist die Umfunktionierung in Frauen-Handtaschen.
[Bearbeiten] Weblinks
als Handtasche: http://www.waltermaurer.ch/?pid=gamelle