Gelbscheitelgärtner
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Gelbscheitelgärtner | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Amblyornis flavifrons | ||||||||||||||
(Rothschild, 1895) |
Der Gelbscheitelgärtner (Amblyornis flavifrons) gehört zur Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) und zur Gattung der Gärtnerlaubenvögel (Amblyornis).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Er erreicht eine Länge von 24 cm. Die Männchen haben ein dichtes braunes Federkleid und eine 10 cm lange goldorange Krone, Stirn- und Nackenhaube. Bei den Weibchen fehlt die Haube und sie haben Ähnlichkeit mit einer Art der Dickköpfe, dem Mohrenpitohui (Pitohui nigrescens). Bei den Gelbscheitelgärtnerweibchen ist das Gefieder allerdings gräulicholiv. Außerdem haben sie einen längeren gebogenen Schnabel und der Schwanz ist etwas länger. Die Gärtnerlaubenvögel sind Fruchtfresser.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Gelbscheitelgärtner ist endemisch im Gebiet des Foja-Gebirges nördlich des Mambaramo-Beckens und westlich der Hauptstadt Jayapura im Norden von West-Neuguinea. Es erstreckt sich über ein Areal von 10.000 km² und ist überwiegend unbewohnt. Ursprünglich wollte man in der Gegend einen Damm bauen, der das gesamte Gebiet überflutet hätte. Das Vorhaben wurde jedoch aus finanziellen Gründen eingestellt. 1995 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt und erst Ende 2005 hat man hier über 40 Tier- und Pflanzenarten entdeckt bzw. wiederentdeckt.
[Bearbeiten] Balzverhalten
Die Balzplätze werden um junge Bäume oder Baumfarne herum angelegt, wo das Männchen Stöckchen zu einem Turm (auch „Maibaum“ genannt) von bis zu ca. 97 cm Höhe aufrichtet, der auf einer kreisförmigen Moosplattform steht. Die angrenzende Gegend wird von Abfällen gesäubert und der Turm sowie der Platz mit Früchten dekoriert, um ein Weibchen anzulocken. Nach der Fertigstellung seines Bauwerkes hockt das Männchen in der Nähe seiner Laube. Wenn ein Weibchen kommt, stolziert es so lange herum, bis sie seinen Turm für gut befindet. Dabei trägt das Männchen eine Beere im Schnabel und gibt laute abwechslungsreiche Bauchtöne von sich. Nach der Paarung sucht sich das Männchen ein neues Weibchen, d. h. sie haben eine polygame Lebensweise.
[Bearbeiten] Wiederentdeckung und Bestand
Diese Art war lange Zeit nur durch 4 Bälge bekannt, die Ende des 19. Jahrhunderts in einem Geschäft für Federmoden in Paris entdeckt wurden und 1895 von Lord Walter Rothschild beschrieben und klassifiziert wurden. Bis Anfang der 1980er Jahre blieb diese Vogelart verschollen, als der bekannte Wissenschaftler Jared Diamond 1982 eine Expedition ins nördliche Papua unternahm und diese Vögel im Foja-Gebirge nördlich des Flusses Idenburg in einer Höhe von 1000 bis 2000 m wiederentdeckte.
Diamond schätzte den Bestand auf 1000 Exemplare. Trotz fehlender Bestandserhebungen geht aber die Naturschutzorganisation Birdlife International von einem höheren Bestand aus und hat diese Art als „nicht gefährdet“ eingestuft.
Im Dezember 2005 gelangen einer Expedition unter Leitung des amerikanischen Ornithologen Bruce Beehler von der Naturschutzorganisation Conservation International die allerersten Fotoaufnahmen des Gelbscheitelgärtners.
[Bearbeiten] Weblinks
- Weiterführende Informationen bei Birdlife
- ABC News - Animals of the Lost World Foto
- Beschreibung (engl.)
- Amblyornis flavifrons in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 11. Mai 2006