Gerichtsreporter
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Gerichtsreporter sind spezialisierte Journalisten, die vor allem für Printmedien Berichterstattung über Strafverfahren leisten.
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[Bearbeiten] Geschichte
Seit den Anfängen des Zeitungs-Pressewesens hat es Meldungen und Berichte über Verlauf und Ergebnisse von Gerichtsverfahren gegeben. Zu einem eigenen Aufgabenbereich, für das dann spezialisierte Reporter zuständig waren, wurde es überwiegend erst im 20. Jahrhundert.
Im Zuge des Personalverringerungs- und Einspardrucks sind in der deutschen Presselandschaft seit den 1990er Jahren nur noch bei den überregionalen Printmedien spezielle Gerichtsreporter im Stellenplan übriggeblieben. Bei allen übrigen Medienunternehmen werden Strafprozesse und Hintergrundsberichte zu Fällen von herausragendem öffentlichem Interesse (wie z.B. der Mannesmann-Prozess) nur noch im Sonderauftrag vergeben und von nichtspezialisierten Fach-Journalisten von Fall zu Fall übernommen.
[Bearbeiten] Bekannte Gerichtsreporter
Gisela Friedrichsen (Der Spiegel), Gerhard Mauz (Der Spiegel), Erwin Tochtermann (SZ), Sabine Rückert (Die Zeit),
[Bearbeiten] Preise
- Regino-Preis für herausragende Justizberichterstattung begründet von Rechtsanwalt Wolfgang Ferner, Koblenz/Heidelberg und unterstützt von der NJW
- pro reo Preis der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV)
[Bearbeiten] Literatur
- Holger Weimann, Norbert Leppert, Frauke Höbermann: Gerichtsreporter : Praxis der Berichterstattung. ZV, Berlin 2005. 344 S.ISBN 3-929122-91-X
- Frauke Höbermann: Der Gerichtsreporter als "Vierte Gewalt"?. In: Erosion der Rechtsstaatlichkeit - Werteverfall oder Paradigmenwechsel? / 25. Strafverteidigertag, 9. - 11. März 2001, Berlin. [Hrsg. von den Strafverteidigervereinigungen, Organisationsbüro der Strafverteidigervereinigungen] (2002), S. 227 - 236
[Bearbeiten] Film-Dokumente
- Zeuge in eigener Sache: Rudolf Hirsch : Autor und DDR-Gerichtsreporter ein Film von Marie Bardischewski, Bayrischer Rundfunk, München o.J.
[Bearbeiten] Weblinks
- Der Gerichtsreporter: Vom Problem zu verstehen, was man sieht und hört. Regino-Preis, Rede vom 31.10.2003
- Gisela Friedrichsen (2006): Journalisten haben der Justiz zu erklären, warum die Öffentlichkeit bestimmte Urteile nicht mehr versteht