Glycolipide
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Als Glycolipide oder auch Glycosphingolipide bezeichnet man eine Gruppe von Lipiden (genauer gesagt von Sphingolipiden), die am Aufbau von Zellmembranen beteiligt sind. Sie enthalten Sphingosin, und einen glykosidisch gebundenen Kohlenhydratanteil. Dieser Oligosaccharid-Anteil wird auf der Außenseite der Zellmembran präsentiert, wo er vermutlich eine Rolle in der Interaktion zwischen einzelnen Zellen spielt.
Am häufigsten treten Glycolipide in den Zellmembranen des zentralen Nervensystems auf, wo ihre Kohlenhydratgruppe Aufgaben in der Interaktion zwischen einzelnen Zellen und der Signalübertragung erfüllt.
Glycosphingolipide können in drei Gruppen eingeteilt werden:
- Cerebroside, die als Rest entweder ein Glucose oder ein Galactose-Molekül haben, und
- Ganglioside, die als Rest mindestens drei Zucker enthalten, von denen mindestens einer Sialinsäure ist.
- Sulfatide, ein Sonderfall der Cerebroside, die Schwefel enthalten
Vererbbare Enzymdefekte können zur Abbaustörung und Speicherung von Glycolipiden in verschiedenen Organen führen. Bei Cerebrosidosen betrifft dies die Cerebroside (Beispiele hierfür sind Morbus Gaucher und Morbus Krabbe), bei Gangliosidosen die Ganglioside (zum Beispiel Morbus Tay-Sachs).