Großdeutsche Volkspartei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Großdeutsche Volkspartei (GDVP) war eine politische Partei Österreichs, die am 8. August 1920 aus der Großdeutschen Vereinigung, einem 1919 von Franz Dinghofer gegründeten Zusammenschluss deutschnational und deutschliberal gesinnter Abgeordneter, in Salzburg entstanden war. Schließlich gehörten ihr 17 Gruppierungen an.
Nach der Parteigründung stellten vor allem hohe Beamte und Lehrer höherer Schulen einen großen Teil der Mitgliedschaft.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Großdeutsche Partei war eine Nachfolgeorganisation der "Deutschnationalen Bewegung" und war großdeutsch ausgerichtet.
In vielen Dingen vertrat sie Positionen der Alldeutschen und ihrer Verbände (ohne antisemitische Komponenten). Sie galt als national-liberale Partei Österreichs. Die Großdeutsche Volkspartei, die entschieden für den Anschluss an das Deutsche Reich eintrat und in dieser Frage ein Sprachrohr der Bevölkerungsmehrheit in Österreich war, war somit auch ein entschiedener Gegner der Bestimmungen des Friedensvertrags von Saint-Germain-en-Laye. Daneben zeichneten sich nationalsozialistische Tendenzen in der GDVP ab, wie Ablehnung von Materialismus und Klerikalismus und tlw. Antisemitismus.
Als Parteifarben führte die Großdeutsche Partei die Bundesfarben "Schwarz-Rot-Gold" und sie war in der Zeit zwischen 1920 und 1932 Regierungspartei in Österreich: Von 1921-1932 war diese Partei gemeinsam mit den Christlichsozialen an der Regierung beteiligt und stellte von 1922-27 den Vizekanzler. Nach dem Verlust der Regierungsbeteiligung traten viele Mitglieder aus und wechselten zu den Heimwehren und Nationalsozialisten über. 1933 schlossen die Großdeutschen eine Kampfgemeinschaft mit der österreichischen NSDAP. In der neuen "Ständeverfassung" des Jahres 1934 waren in Österreich alle Parteien verboten, und mit dem Anschluss 1938 gingen die Mitglieder der Großdeutschen Partei in der NSDAP auf.
1945 schlossen sich die Mitglieder der ehemaligen Großdeutschen Partei zu verschiedenen Gruppierungen zusammen, aus denen über den "Verband der Unabhängigen" schließlich die "Freiheitliche Partei Österreichs" hervorging.
- Siehe auch: Geschichte Österreichs