Gruen-Transfer
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Der Gruen-Transfer ist ein nach dem Erbauer des ersten Einkaufszentrums, Victor Gruen, benannter Effekt, der bei Besuchern eines großen Einkaufszentrums festgestellt werden kann.
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[Bearbeiten] Geschichte
Als 1956 das erste überdachte, zweistöckige Einkaufszentrum in der Stadt Southdale (nahe Minneapolis) errichtet wird, bietet es die optimale Gelegenheit, das Einkaufsverhalten der Kunden zu betrachten und zu analysieren. Bei diesen Untersuchungen stellen die beteiligten Psychologen fest, dass Größe und Erscheinung eines solchen Einkaufszentrums eine besondere Wirkung auf die Kunden hatten. In dem Moment, in dem ein Kunde in einem Einkaufszentrum seine ursprünglichen Ziele vergisst und sich von der Größe und dem Glanz des Einkaufszentrums überwältigen lässt, kann der Gruen-Transfer beobachtet werden.
[Bearbeiten] Merkmale
Der Gruen-Transfer kann bei betroffenen Personen an den folgenden Verhaltensweisen erkannt werden:
- Abwesender Blick
- Langsamere Gehgeschwindigkeit
- Herabgesetzte Widerstandsfähigkeit gegenüber Manipulation
[Bearbeiten] Anwendung
Beim Bau von Einkaufszentren oder Casinos wird versucht, den beschriebenen Effekt hervorzurufen, indem das Einkaufszentrum möglichst als abgeschlossene Welt dargestellt wird, in der das Leben innerhalb einer eigenen Zeit abläuft. Die Trennung der Shopping-Zeit von der Realzeit erfolgt beispielsweise durch vollständige Überdachung des Gebäudes und Einsatz von Kunstlicht, das zu jedem Zeitpunkt die selbe Umgebungshelligkeit erzeugt.
Nach Erkenntnissen, dass dieser Aufbau eines Einkaufszentrums bei manchen Personen klaustrophobische Ängste hervorrufen kann, geht man auch dazu über, Gebäude mit Glasdächern zu versehen und offener zu gestalten. Um die eigene Zeit zu schaffen, wird Kunstlicht eingesetzt, das gegen Abend fehlendes Tageslicht ausgleicht. Andere Methoden zur Desorientierung der Besucher werden ebenfalls genutzt, beispielsweise eine sich stets wiederholende Gestaltung der einzelnen Geschäfte oder wenig übersichtliche Gebäudepläne.
So zum Gruen-Transfer gebrachte Besucher werden anfälliger für weitere Manipulation mit den grundlegenden Zielen, die Kunden länger innerhalb des Einkaufszentrums zu halten und mehr Waren abzusetzen.