Guildford Four
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Als Guildford Four wurden vier unschuldig als Terroristen verurteilte Nordiren (Paul Hill, Gerry Conlon, Patrick (Paddy) Armstrong und Carole Richardson) bekannt.
Das Attentat am 5. Oktober 1974 in Guildford ging auf das Konto der IRA. In zwei Pubs wurden durch Bomben fünf Menschen getötet und 65 verletzt.
Erst während der Revisionsanträge stellte sich heraus, dass die Angeklagten von den Ordnungshütern während der Untersuchung mit Folter zur Falschaussagen gezwungen worden waren, um sie in das Attentat zu verwickeln. Verurteilt wurden sie zu lebenslanger Haft.
Auch einige Familienangehörige von Gerry Conlon wurden verurteilt, darunter sein Vater Giuseppe, der später im Gefängnis gestorben ist. Die "Guildford Four" wurden zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Erst 1989 wurde der Fall neu aufgerollt und sie wurden als unschuldig entlassen. Keiner der für die Folter während der Vernehmung verantwortlichen Ordnungshütern wurde je zur Verantwortung gezogen.
Am 9. Februar 2005, fast exakt 30 Jahre nach der Verurteilung, entschuldigte sich Tony Blair öffentlich bei den Guildford Four und deren Familienangehörigen, nachdem er bereits im Juli 2000 Kontakt mit den Vier aufgenommen hatte.
Die Autobiographie "Proved Innocent" von Gerry Conlon wurde 1993 verfilmt: Im Namen des Vaters mit Daniel Day-Lewis, Emma Thompson und Pete Postlethwaite. Bis zur Veröffentlichung des Films gab es keine Anklage gegen die verantwortlichen Polizeibeamten, wird im Abspann des Films konstatiert. Die Verantwortlichkeit der Justiz wurde also mindestens bis 1993 nicht offiziell festgestellt.