Gutenburg (Hochrhein)
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Die Burgruine Gutenburg gehört zum gleichnamigen Ortsteil des Stadtteils Aichen der Stadt Waldshut-Tiengen.
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[Bearbeiten] Geographische und topografische Lage
Die Burgruine liegt am Fuße des Südschwarzwaldes am unteren Ende des tiefen Taleinschnittes der Schlücht. Ein natürlicher Hügel mit einem harten, felsigen Kern aus den alten Graniten des Grundgebirges des Schwarzwaldes überstand die Erosion der Schlücht und diente als strategisch günstiger Standort für die Burg. Wenig weiter flussabwärts öffnet sich das Tal und bildet den Übergang zum Klettgau.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Besitzer und Eigentümer der Burg
Im 10. Jahrhundert wurde als erstes bekanntes Bauwerk ein Turm durch das Kloster St. Gallen (Schweiz) errichtet. Dieser diente als Stützpunkt und Schutzbauwerk für die ausgedehnten Besitztümer, die das Kloster zwischen den Jahren 900 und 1000 im Gebiet zwischen den Schwarzwaldflüssen Alb und Schlücht hatte.
1128 gab das Kloster St. Gallen den Turm mitsamt seinen dortigen Besitzungen und Rechten einer nicht namentlich bekannten Adelsfamilie zum Lehen. Diese Adelsfamilie baute sich in der Folgezeit eine Burg um den Turm, die sie dann, zusammen mit umliegenden Gütern, als ihr Eigentum betratete. Der Turm galt jedoch weiterhin als Lehen.
1187 ging der Besitz an die Herren von Gutenburg. Diese waren ein edelfreies Ministerialengeschlecht aus dem schweizerischen Aargau (vermutlich Oberaargau, Kanton Bern s. Gutenburg BE). Ihren Namen erhielt die Gutenburg vermutlich erst ab diesem Zeitpunkt und wurde vom Namen des Geschlechts derer von Gutenburg bzw. deren Stammherschaft, dem heutigen schweizerischen Gutenburg-Lotzwil, übernommen.
Im 13. Jahrhundert ging die Burg aus Geldnot der Nachkommen von Rudolfus von Gutenburg, Ulrich und Eberhard von Gutenburg, an Heinrich II. von Kränkingen (heute Krenkingen - Stadtteil der Stadt Waldshut-Tiengen).
1361 wird die Gutenburg wiederum aus Geldnot des Kränkinger Geschlechts an die Gebrüder Walther und Burkart von Hohenfels verpfändet und nicht wieder eingelöst.
1393 geht die Burg an den Zürcher Ritter Heinrich Geßler.
1407 wechselt der Besitz an den Ritter Wilhelm Im Thurn zu Schaffhausen.
1447 geht die Burg von Rüdiger Im Thurn zu Schaffhausen an den Ritter Heinrich von Rumlang.
1480 erwarb Abt Christoph des Klosters St. Blasien die Herrschaft Gutenburg mit Burgstall, Schloss und die zugehörigen Ortschaften Weilheim, Ühlingen und Krenkingen von Ritter Dietrich von Rumlang.
1525 nahmen im Mai einige Aufständische mit Unterstützung der Stadt Waldshut die Burg zeitweise in Besitz, bis sie letztlich unterlagen und diese wieder räumen mussten.
[Bearbeiten] Bauliche Entwicklung
Später bestand die Herrschaft Gutenburg aus zwei Meierhöfen, einer Getreidemühle an der Schlücht sowie aus westlich der Schlücht und der Schwarza gelegenen Gebieten mit den zugehörigen Ortschaften Schnörringen, Dietlingen, Weillheim und Nöggenschwiel. Später kamen noch eine Sägemühle und die Ortschaften Indlekofen, Bürgeln und Gurtweil hinzu.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Stabhalter Albin Müller "Die Geschichte Gutenburgs", 1929
- Heinz Voellner "Die Burgen und Schlösser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein", aus der Schriftenreihe "Heimat am Hochrhein", Hochrhein- Geschichtsverein WT, 1975
- Konrad Sutter "Waldshuter Erzähler", Alb-Bote; Nr. 240, Ausgabe vom 16. Oktober 1999
- Professor Wolfgang Tarnowski "Was ist was - Ritter" (Band 88), Tessloff, Nürnberg 1990
- N.N. "Der neue Brockhaus"; 5-bändige Ausgabe, F.A. Brockhaus, Wiesbaden, 7. Auflage 1984
- N.N. "Von St. Gallen gebaut, von St. Blasien zerstört" aus der Reihe "Burgen - einst und jetzt" Zeitungsartikel Südkurier Koordinaten: 47° 39′ 19" n. Br., 8° 15′ 1" ö. L.