Hélder Câmara
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Dom Hélder Câmara (* 7. Februar 1909 in Fortaleza, Ceará, in Nordost-Brasilien; † 27. August 1999 in Recife) war Erzbischof von Olinda und Recife.
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[Bearbeiten] Leben
Câmara war der elfte von 13 Söhnen. 1923 tritt er ins Priesterseminar ein, im Alter von 22 Jahren wird er zum Priester geweiht. 1931 gründete er die Arbeitslegion von Ceará, 1933 schuf er die Katholische Arbeiterinnen-Gewerkschaft. Ab 1935 leitete er die "Katholische Aktion" Brasiliens. Am 20. April 1952 wird Câmara zum Bischof gewählt. In enger Absprache mit Kardinal Giovanni Montini, dem späteren Papst Paul VI., gründete er in den fünfziger Jahren die Brasilianische Bischofskonferenz, wenige Jahre später die Lateinamerikanische Bischofskonferenz CELAM. 1956 initiiert er die Kampagne "Sankt Sebastian" in Rio de Janeiro, bestimmt für die Lösung der Probleme der Elendsviertelbewohner. 1959 gründet er in Rio de Janeiro die "Vorsorgebank" (Banco da Providência), die sich speziell mit der Elendsfrage beschäftigt.
Câmara gründete die ersten kirchlichen Basisgemeinden in Brasilien und gehörte zu den profiliertesten Vertretern der Befreiungstheologie. Er galt als einer der bedeutendsten Kämpfer für die Menschenrechte in Brasilien. Ein besonderer Dorn im Auge war ihm die Haltung der reichen Länder, die nicht müde werden, ihren Reichtum auf Kosten der Armen zu vergrößern.
Er starb am 27. August 1999 in Recife. Sein Grab befindet sich im Dom von Olinda.
[Bearbeiten] Wirken
In Vorschlägen zu Sozialgesetzen, Erziehung der Analphabeten, in Stellungnahmen zu Menschenrechte, Agrarreform, in direktem Dialog mit Politikern versucht er in die politische, soziale und wirtschaftliche Sphäre des öffentlichen Lebens hineinzuwirken und Mißstände anzuklagen und deren Überwindung herbeizuführen. So setzte er sich entschieden für die Erwachsenenbildung ein, indem er Basisgruppen gründete und Radioschulen schuf. Er hatte auch großen Einfluss auf das 2. Vatikanum, besonders an jenen Stellen der Pastoralkonstitution „Über die Kirche in der Welt von heute“.
[Bearbeiten] Zitate
- Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennen sie mich einen Heiligen. Wenn ich frage, warum die Armen kein Essen haben, nennen sie mich einen Kommunisten.
- Wenn einer alleine träumt, dann bleibt es ein Traum. Wenn wir aber alle gemeinsam träumen, dann wird es Wirklichkeit.
- Wenn ich könnte gäbe ich jedem Kind eine Weltkarte. Und wenn möglich, einen Leuchtglobus, in der Hoffnung, den Blick des Kindes auf´s äußerste zu weiten und in ihm Interesse und Zuneigung zu wecken für alle Völker, alle Rassen, alle Sprachen, alle Religionen - an allen Orten.
- Glücklich sind all diejenigen, die tausend Gründe zum Leben haben.
- Sag ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deine Träume zunichte machen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben, ja vielleicht deinem Leben. Sie sind nicht Zufall. Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, selber deine Tage zu bestimmen.
- Herr, wenn das Kreuz nackt auf uns fällt, zermalmt es uns... Wenn mit dem Kreuz du kommst, küsst du uns...
- Werden wir nicht lächerlich machtlos sein gegenüber den uneinnehmbaren Mauern der alten ungerechten Strukturen, die zu stürzen sind? In den Kampf zwischen David und Goliath - wer hätte da nicht vorhergesagt, daß der gegen den Philister angetretene Hirtenjunge von dem Riesen zerrissen werden würde? Mit einer Schleuder und fünf Kieseln hat David den Riesen gefällt. Unsere fünf Kiesel sind: der Glaube an Gott, das Vertrauen in die Wahrheit, das Vertrauen in die Gerechtigkeit, das Vertrauen in das Gute, das Vertrauen in die Liebe!
[Bearbeiten] ausgewählte Werke
- "Revolution für den Frieden", 1969
- "Es ist Zeit", 1970
- "Die Spirale der Gewalt", 1971
- "Mach aus mir einen Regenbogen", 1981, ISBN 3858423866
- "Selig, die träumen. 5-Minuten Radiopredigten", 1982
- "Hoffen wider alle Hoffnung", 1983
- "Gott lebt in den Armen", 1986
- "Maria, eine Mutter auf meinem Weg. Betrachtungen und Gebete", 1989
- "In deine Hände, Herr. Gedanken und Gebete", 1991
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Pacem in Terris Award
- Alternativer Friedenspreis 1974; 1973 war Camara für den Friedensnobelpreis nominiert. Nachdem diesen aber in einer umstrittenen Entscheidung Henry Kissinger bekam, wurde Camara nach einer Sammlung der mit etwa einer Million DM dotierte Friedenspreis des Volkes verliehen.
- Thomas Merton Award 1976
- Niwano-Friedenspreis 1983
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hélder Câmara im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- domhelder.com.br
- helmut-zenz.de/... - Dom Helder Camara im Internet
Personendaten | |
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NAME | Câmara, Hélder |
ALTERNATIVNAMEN | Camara, Helder; Helder Camara |
KURZBESCHREIBUNG | Erzbischof von Olinda und Recife |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1909 |
GEBURTSORT | Fortaleza/Ceará in Nordost-Brasilien |
STERBEDATUM | 27. August 1999 |
STERBEORT | Recife |