Hünenbetten von Grundoldendorf
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hünenbetten von Grundoldendorf, Gemeine Apensen, im Landkreis Stade im Elb-Weserdreieck von Niedersachsen westlich von Buxtehude, stellen ein einmaliges Ensemble von erhaltenen erweiterten Dolmen in Deutschland dar. Sie sind allenfalls noch mit der Oldendorfer Totenstatt zu vergleichen. Ein fünftes Hünenbett war im 19. Jahrhundert noch präsent.
Sie bestehen aus vier großen Betten, die alle jeweils einen quer gestellten „erweiterten Dolmen“ enthalten. Diese Form ist sehr alt und hat entwicklungsgeschichtlich nur den längs gestellten und daher oftmals zugangslosen Urdolmen als Vorläufer. In einzelnen Fällen treten Längs- und Querlieger im gemeinsamen Hünenbett auf.
Die vier Betten von mittlerer Länge liegen westlich des Dorfes, (Richtung Bliedersdorf) in dem Dohrn genannten, lichten Buchenhain, der allerdings nur im laublosen Zustand einen richtigen Überblick gewährt. Ihre Einfassungen sind noch weitgehend komplett. Die erweiterten Dolmen hatten ursprünglich zwei Decksteine, die aber nur noch bei Kammer I und IV vorhanden sind. Von Kammer II fehlt einer und bei Kammer III fehlen beide, so dass fünf von ursprünglich acht (oder neun) vorhanden sind. Bei der Anlage III deutet das Tragsteinmuster darauf, dass hier eventuell sogar drei Decksteine eingebaut waren. Die Betten I bis III liegen in einer nordwest-südost ausgerichteten Reihe, während Nr. 4 um 30 m parallel versetzt südöstlich daneben liegt. Die Dreierformation hat zusammen ca. 120 m Länge. Die Zugänge zu Kammer III und IV liegen im Nordosten die beiden anderen im Südwesten.
Die Anlage I ist mit 51 Meter die längste und auch am besten erhalten. 75 Findlinge bilden ihre Einfassung. Nur die Kammer in Bett I liegt auf die Bettlänge bezogen nahezu mittig. Die drei anderen sind mehr oder minder stark zu den Enden hin versetzt. Einige Decksteine zeigen Schälchen. Bei der ersten Grabung im Jahre 1905 fand C. Schuchardt innerhalb der Anlagen I und II Steinpflaster von etwa 2,5 qm ohne weitere Befunde. Kammer III barg einen Becher der Schnurkeramiker und einen Tonlöffel.
[Bearbeiten] Literatur
H. Schirnig (Hrsg.): Großsteingräber in Niedersachsen 1979