H. Berthold AG
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1858 gründete Hermann Berthold in Berlin ein Galvanisierinstitut, welches 1896 in die H. Berthold AG umgewandelt wurde. Das Unternehmen war zunächst vor allem im Bereich der Schriftgießerei tätig und produzierte später Maschinen für den Fotosatz. Anfang des 20. Jahrhunderts galt die H. Berthold AG als eine der größten und angesehensten Schriftgießereien weltweit. Trotz der hauptsächlichen Bekanntheit als Schrifthändler war die AG eigentlich eine Maschinenfabrik; der Hauptanteil des Umsatzes wurde mit dem Verkauf von Fotosetzmaschinen erzielt. Ein Rückgang der Nachfrage nach diesen Produkten brachte die Firma gegen Ende des 20. Jahrhunderts in finanzielle Engpässe. Schließlich musste die H. Berthold AG 1993 aufgrund immenser Überschuldung Konkurs anmelden und wurde mit Beschluss des Berliner Konkursgerichtes liquidiert.
Aus diesem Grund gab es keinen Rechtsnachfolger des Unternehmens, was dazu führte, dass sich verschiedenste Unternehmen als solche bezeichneten und die lizenzierten Schriften der Berthold AG vertrieben. Vor allem über das Auktionshaus Ebay wurden die Schriften zu Schleuderpreisen angeboten. Einige Fälle beschäftigen die Polizei noch heute.