Hals (Passau)
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Hals ist ein Stadtteil von Passau.
[Bearbeiten] Geschichte
Um die heutige Burgruine Hals an der schmalsten Stelle der Ilz entstand eine mittelalterliche Siedlung. Die Burg war der Sitz der Herren von Hals, die 1280 in den Grafenstand erhoben wurden. 1376 verlieh Kaiser Karl IV. der Ortschaft das Stadtrecht und ein Jahr später auch das Münzrecht (bis 1497).
Aufgrund des späteren Niedergangs der Grafschaft kam es jedoch nie zur tatsächlichen Ausübung des Stadtrechts. 1517 fiel die Grafschaft an Bayern, die Burg wurde Sitz eines Pflegers. 1587 erhob Herzog Wilhelm V. die Ortschaft wieder zum Markt. Bei den beengten Verhältnissen konnte sich der Marktflecken nicht ausdehnen, andererseits gelang es den Bischöfen von Passau nie, die Enklave innerhalb des fürstbischöflichen Territoriums dem Hochstift Passau einzugliedern. 1803 wurde das Gebiet Teil des königlichen Landgerichts Passau. 1810 verwüstete, wie mehrmals zuvor, ein Brand den Ort. Die meisten heute noch erhaltenen Häuser des Ortskerns einschließlich der Pfarrkirche entstanden kurz danach.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Hals war bereits seit dem Mittelalter die Flößerei. Oberhalb von Hals wurde eine mächtige Triftsperre angelegt und das Triftwasser durch einen heute noch vorhandenen, 1827 bis 1831 erbauten 115 m langen Tunnel geleitet. In Hals waren ausgedehnte Lagerplätze und später das Holzhandels-Großunternehmen Salomon Forchheimer, dessen Sägewerk in Saisonzeiten Hunderte von Arbeitskräften beschäftigte. Es musste 1926 wegen eines fehlenden Bahnanschlusses aufgegeben werden.
Der Passauer Fotograf Ducrue erbaute am Sieglberg 1890 die Kur- und Wasserheilanstalt Bavaria-Bad. Aus Hals wurde vorübergehend Bad Hals. Unter dem nachfolgenden Besitzer Dr. Mayerhausen wurde die Badeanstalt noch ausgebaut. Es kamen die gesamte Hydrotherapie sowie die Elektrotherapie zur Anwendung. Während des Ersten Weltkrieges löste sich der vielversprechende Kurbetrieb auf.
Seit 1920 staut das Wehr eines Elektrizitätswerkes das Wasser der Ilz am Halser Stausee. Ein Kanal, der durch den Ort führt, trennt den Uferbereich der Ilz ab. Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurde die ehemalige Marktgemeinde Hals ein Ortsteil der Dreiflüssestadt Passau. Sie zählte zuletzt 1.695 Einwohner (Stand: 31.Dezember 2005).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Über dem Ort erhebt sich der Burgberg mit der Burgruine Hals.
- Vor dem Rathaus aus dem Jahr 1510 hat sich der Pranger erhalten.
- Die spätgotische Wallfahrtskirche St. Achatius ist heute Friedhofskirche.
- Die Pfarrkirche St. Georg aus dem 19. Jahrhundert wurde nach Kriegszerstörungen 1950 bis 1951 neu errichtet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Hals bei www.stadtarchiv-passau
- Hals beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- Literatur über Hals
Koordinaten: 48° 36' N, 13° 28' O