Heidelberger Versammlung
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Die Heidelberger Versammlung war ein Treffen 51 liberaler und demokratischer Politiker am 5. März 1848 im Gasthaus "Badischer Hof" in Heidelberg auf Einladung Johann Adam von Itzsteins. Die Versammlung setzte den wesentlichen Impuls zum Vorparlament und war somit ein Meilenstein auf dem Weg zur Frankfurter Nationalversammlung.
Teilnehmer der Versammlung waren im wesentlichen süddeutsche Parlamentarier, aber im Gegensatz zur Heppenheimer Tagung Personen unterschiedlicher politischer Richtungen innerhalb der nationalstaatlich-parlamentarischen Bewegung, darunter Friedrich Daniel Bassermann, Lorenz Brentano, Georg Gottfried Gervinus, Heinrich von Gagern, Ludwig Häusser, David Hansemann, Friedrich Hecker, Adam von Itzstein, Friedrich Siegmund Jucho, Karl Mathy, Joseph Ignatz Peter, Karl Fetzer, Friedrich Römer, Alexander von Soiron, Gustav Struve, Carl Theodor Welcker und Philipp Wilhelm Wernher.
Über die Beratungen der Versammlung verfassten Gervinus und Häusser einen Bericht für die Deutsche Zeitung.
Das wichtigste Ergebnis dieses Treffens war die von Welcker angeregte Einsetzung eines Siebenerausschusses, der die Einladungen für das Vorparlament in Frankfurt am Main aussprach. Daneben wurde eine gegen Russland und pro Frankreich gerichtete außenpolitische Stellungnahme abgegeben. Über den Weg zu einem parlamentarischen Nationalstaat war die Versammlung uneins, da vor allem Struve auf eine von einem Direktorium geführte, den Vereinigten Staaten nachempfundene Sociale Demokratie pochte, während die Mehrheit der Versammlung, insbesondere Gagern, den Schritt in die Revolution ablehnte und sich für eine konstitutionelle Monarchie aussprach.