Heinrich (Anhalt-Köthen)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich, Herzog von Anhalt-Köthen (* 30. Juli 1778 in Köthen; † 23. November 1847 in Köthen) war in Nachfolge seines Bruders Ferdinand Friedrich der letzte regierende Herzog von Anhalt-Köthen.
[Bearbeiten] Leben
Herzog Heinrich heiratete 1819 Auguste (* 3. August 1794; † 13. Juli 1855), Tochter des Fürsten Heinrich XLIV. von Reuß-Köstritz (jüngere Linie) und Auguste Freiin von Riedesel zu Eisenbach.
Der Nachwelt ist Heinrich bekannt durch seine langjährige Förderung der Homöopathie von ihren ersten Anfängen. Dem heimatlos umher irrenden Samuel Hahnemann bot er 1821 einen festen Wohnsitz, indem er ihm zum herzoglichen Leibarzt ernannte. Hahnemann verblieb mit seiner großen Familie fast 14 Jahre in Köthen, und hier entstanden viele seiner wichtigsten Werke, ehe er 1834 eine französische Patientin heiratete und mit ihr nach Paris zog, wo er 1843 verstarb.
In den Jahren 1841-47 war Herzog Heinrich zugleich Fürst von Anhalt-Pless, und hier in Oberschlesien lernte er den verdienstvollen Historiker Gottlieb Krause kennen, den er 1842 als Schlossbibliothekar und Kurator der herzoglichen Sammlungen nach Köthen brachte.
Mit der wohlwollenden Aufnahme des ähnlich wie Hahnemann heimatlosen homöopathischen „Wunderheilers“ Arthur Lutze zog Heinrich 1846 erneut die Aufmerksamkeit der Welt auf sein kleines Land -- sogar noch nach seinem Tode, als Lutze 1855 eine imposante homöopathische Klinik eröffnete, die alljährlich Zehntausende von Patienten aus allen 5 Erdteilen nach Köthen lockte.
Herzog Heinrich diente schon seit 1796 in der preußischen Armee, im Feldzug von 1806 noch als Major, bei seinem Abschied im Rang eines Generalmajors. 1830 wurde er mit dem Schwarzen Adler-Orden ausgezeichnet. Seit 1841 erneut im preußischen Dienst, wurde er in seinem Todesjahr 1847 zum General der Infanterie befördert.
Dank Heinrichs Bemühungen erreichte die erste Eisenbahn schon im Jahre 1840 die Stadt Köthen, da der Bernburger Herzog Alexander Karl die Verlegung der Strecke Magdeburg-Leipzig über Bernburg verweigert hatte.
Herzog Heinrich verstarb im Jahre 1847 und wurde in der Fürstengruft der Köthener St. Jakobskirche beigesetzt. Mit dem Tode des kinderlosen Herzogs fiel Anhalt-Köthen an Anhalt-Bernburg.
Der Heinrichsplatz in Köthen ist nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Hermann Wäschke: Anhaltische Geschichte. 3 Bde. Köthen: Schulze, 1912-13.
Vorgänger |
Herzog von Anhalt-Köthen 1830–1847 |
Nachfolger Land fällt an Anhalt-Bernburg |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Heinrich, Herzog von Anhalt-Köthen |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Anhalt-Köthen |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1778 |
GEBURTSORT | Köthen |
STERBEDATUM | 23. November 1847 |
STERBEORT | Köthen |