Hermann von der Goltz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann Alexander Georg Maximilian Freiherr von der Goltz (* 17. März 1835 in Düsseldorf; † 25. Juli 1906 in Berlin) war protestantischer Theologe.
Von der Goltz studierte 1853-1858 in Erlangen, Berlin, Tübingen und Bonn. Er wurde nach bestandenem Examen 1859 Hauslehrer der Kinder des Obersten von Roeder am Genfer See. 1861 wurde Goltz nach einem dreijährigen Aufenthalt in der Schweiz und in Frankreich, auf Veranlassung des damaligen Kultusministers August von Bethmann-Hollweg, preußischer Gesandtschaftsprediger in Rom. 1865 war er außerordentlicher und ab 1870 ordentlicher Professor der Theologie in Basel. 1872 übernahm er das Rektorat der Universität Basel. 1873 wurde Goltz Professor in Bonn und siedelte schließlich 1876 als ordentlicher Honorarprofessor, ordentliches Mitglied des evangelischen Oberkirchenrats und Propst zu St. Petri nach Berlin über. Seit 1883 war er ordentlicher Professor der Dogmatik an der theologischen Fakultät der Friedrich Wilhelms Universität zu Berlin. In der St. Petri Kirchengemeinde organisierte er in unermüdender Weise die Gemeindepflege, die in einem Gemeindehaus, dem ersten in Berlin untergebracht wurde.
1888 wurde er von der Kaiserin Auguste Viktoria in den Engeren Ausschuss des neu gegründeten Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins berufen und hatte 1889 die Leitung des Berliner Zweigvereins übernommen. Er war mit seiner Frau Anna, geborene von Delius, maßgeblich an der Entstehung der Evangelischen Frauenhilfe beteiligt. So erscheint der Name Frauenhülfe zum ersten Mal 1890 als Beschreibung der häuslichen Krankenpflege, die Frauen in der St. Petri Gemeinde zu Berlin übernommen hatten.
Von 1892 bis zu seinem Tode war Goltz geistlicher Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrates. Er wirkte aktiv für die Vereinigung der Deutschen Landeskirchen, die 1903 durch die Gründung des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses zustande kam.
Goltz hat ein denkmalgeschütztes Ehrengrab auf dem St. Petri Friedhof zu Berlin.
Unter seinen Schriften sind hervorzuheben:
- Die reformierte Kirche Genfs im 19. Jahrhundert (Genf 1861, auch französisch);
- Gottes Offenbarung durch die heilige Geschichte (Basel 1868);
- Über die sittliche Wertschätzung politischer Charaktere (Gotha 1872);
- Die christlichen Grundwahrheiten (Gotha 1873, Bd. 1);
- Die Grenzen der Lehrfreiheit (Bonn 1873).
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hermann von der Goltz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
![]() |
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goltz, Hermann Freiherr von der |
KURZBESCHREIBUNG | Theologe |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1835 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 1906 |