Hermannsburger Mission
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Die Hermannsburger Mission wurde 1849 von Ludwig Harms, auch Louis Harms genannt, gegründet, einem evangelischen Pfarrer in der Lüneburger Heide. Sie baute ein weltweites Missionsnetz von Afrika, über Indien bis zu den Inuit auf. Sie bereederte sogar ein eigenes Missionsschiff Candace. Es wurde nach der in der Apostelgeschichte erwähnten äthiopischen Königin "Candace" genannt, weil Ludwig Harms das Ziel hatte, die Galla (heute Oromo) in Äthiopien zu missionieren.
Der beredete und energische Evangelist wirkte bis ins Patriziat des nahen Hamburg hinein, schrieb viele Traktate ("Goldene Äpfel in silbernen Schalen"), warb unverdrossen Spenden und zog sonst perspektivarme Heidjer zu aufopferungswilligen Missionaren heran – durchaus dem Effekt vergleichbar, den David Livingstone im armen Schottland hatte.
Die Mission besteht noch heute in Hermannsburg als Evangelisch-lutherisches Missionswerk in Niedersachsen (ELM) (2005). Zahlreiche Missionarinnen und Missionare arbeiten in Afrika, Lateinamerika, Indien und Sibirien. Das ELM wird durch viele privaten Spenden aus der Region unterstützt. Wichtige Träger der Arbeit sind die Hannoversche Landeskirche, die Schaumburg-Lippische Landeskirche und die Braunschweigische Landeskirche. Das Missionswerk unterhält in Hermannsburg (nahe Eschede) ein Missionsseminar, ein Tagungszentrum ([Ludwig-Harms-Haus]) mit einem Cafe und einer Ausstellung, die einen Einblick in die aktuelle Arbeit des ELM gibt. Leiterin des Missionswerks ist seit 2004 Pastorin Martina Helmer-Pham Xuan.