Hermunduren
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Hermunduren sind ein germanischer Volksstamm, der zur Gruppe der Elbgermanen zählt und im Gebiet des Oberlaufs der Elbe siedelte. Die Römer rechneten sie zur großen Stammesgruppe der Sueben und bezeichneten sie als treu ergebene Freunde der Römer.
In Nachbarschaft zu den Hermunduren siedelten nach Tacitus die Narister, Markomannen und Quaden. (Germania, 42)
1 n. Chr. wurden Teile der Hermunduren durch den römischen Oberbefehlshaber Lucius Domitius Ahenobarbus in das von den Markomannen verlassene Gebiet am Main umgesiedelt. Sie gerieten unter die Oberhoheit der Markomannen unter König Marbod. Nach dem Krieg mit Arminius wird Marbod vom Goten Katualda gestürzt und geht daraufhin ins römische Exil. Für 51 n. Chr. sind Kämpfe an der Donau belegt, in denen die Hermunduren unter ihrem Fürsten Vibilius den Usurpator Katualda stürzten. Im Jahre 58 n. Chr. wird von einem hermundurischen Sieg über die Chatten in der legendären Salzschlacht berichtet, in der es wahrscheinlich um die Salzquellen an der Werra ging. Zuletzt erhält man 166 n.Chr. bis 180 n.Chr. Kenntnis von der Teilnahme der Hermunduren an den Markomannenkriegen auf Seiten der aufständischen Markomannen und Quaden gegen Marcus Aurelius.
In Thüringen erbrachten archäologische Funde von Fibeln, eisernen Waffen, Terrinen, Schalenurnen und rädchenverzierten Keramikteilen Belege für dauernde Anwesenheit der Hermunduren im Thüringer Raum. Sie wanderten vermutlich von der Elbe her allmählich nach Süden und Südwesten und drängten die vor ihnen siedelnden Veneto-Illyrer und Kelten über den Thüringer Wald ab, sofern sie sich nicht mit ihnen vermischten.
Ihrerseits wanderten im 2. oder 3. Jahrhundert n.Chr. von Norden her kommend Angeln und Warnen in das Siedlungsgebiet der Hermunduren ein. Die Stämme gingen ineinander auf und bildeten den Stammesverband der Thüringer. Noch um 800 wird das von den fränkischen Besatzern aufgezeichnete Gesetzeswerk der Thüringer als Lex Angliorum et Werinorum hoc est Thuringorum bezeichnet.
[Bearbeiten] Literatur
- Tacitus, Cornelius Publius: Germania - Düsseldorf: Artemis & Winkler, 2001