Hertzscher Dipol
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
Der Hertz'sche Dipol (nach Heinrich Rudolf Hertz), auch Elementardipol genannt, ist ein verlustarmer, angepasster elektrischer Strahler mit homogener Stromverteilung. Er ist ein Linearstrahler mit einer Länge L deutlich kleiner als die Wellenlänge λ, worin er sich von einem Dipolstrahler unterscheidet. Gegenüber einem Kugelstrahler hat er bereits eine Richtwirkung (rote Kurve in der Zeichnung) und eine Polarisation. Demgegenüber ist die Richtcharakteristik eines Dipolstrahlers mit L =λ/2 etwas ausgeprägter (gelbe Kurve).
Der Hertzsche Dipol ist eine Bezugsantenne, wird aber zum Vergleich selten herangezogen. Gegenüber dem Kugelstrahler hat er wegen seiner Richtwirkung bereits einen Gewinn von 1,5 (oder 1,76 dB. Zum Vergleich: λ/2-Dipol: 2,2 dB). Praktisch realisiert werden kann der Hertz'sche Dipol als verkürzter Halbwellendipol (l<<λ/4) mit Dachkapazitäten, welcher über ein Anpassungsglied gespeist wird.
Im Vakuum strahlt der Hertz'sche Dipol die Leistung
ab, mit:
- P: abgestrahlte Leistung
- p: elektrisches Dipolmoment
- ω: Kreisfrequenz der Oszillation
- ε0: Dielektrizitätskonstante des Vakuums
- c: Vakuumlichtgeschwindigkeit.
Für den Strahlungswiderstand RS gilt (Z0: Freiraumwellenwiderstand, λ: Wellenlänge, L: Antennenlänge):
Die Wirkfläche AW hat die Größe:
Die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Wellenfronten eines Hertzschen Dipols lassen sich, im Gegensatz zu allen anderen Antennentypen, analytisch berechnen. Das Diagramm rechts zeigt die Abhängigkeit der Phasengeschwindigkeit vp, der Gruppengeschwindigkeit vg und der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Energie ve in Einheiten der Lichtgeschwindigkeit c von der Entfernung zur Antenne in Einheiten von k=2π/λ. Für große Abstände nähern sich vg und ve der Lichtgeschwindigkeit. Im Nahfeld gibt nur ve die Geschwindigkeit der Signalausbreitung richtig wieder.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Kark Antennen und Strahlungsfelder