Hesso von Üsenberg
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Hesso von Üsenberg war erster Abt von Tennenbach.
Nach neusten Erkenntnissen zufolge war dieser Abt ein Spross des edelfreien Geschlechtes derer von Rimsingen (Dietrich von Rimsingen gest. um 1052), welche später zu Grafen aufgestiegen waren und sich von nun an nach ihrem Sitz, dem Eisen- bzw. Üsenberg nahe der Stadt Breisach, gelegen im Rhein nannten. Dieser Abt stammte also nicht aus Frienisberg, sondern aus dem Breisgau[1]. Dazu heißt es: "... In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die gewichtige Rolle, welche die Hessonen-Üsenberger in der Besitzgeschichte unseres Untersuchungsgebietes spielten, hingewiesen. Wie im Falle Hügelheim, dessen Geschichte wir in diesem Kapitel eingehend behandelt haben, mag auch für die Gallenweilers gelten: Der in Gallenweiler bescheidene Besitz des Klosters Thennenbach dürfte auf Dotation seitens der Üsenberger zurückzuführen sein. Auch hier wird die genealogische Herkunft der kraftvollen Persönlichkeit des ersten Abtes von Tennenbach, Hessos von Üsenberg, für die Dotation der Zisterze von ausschlaggebender Bedeutung gewesen sein".
Es wird auch vermutet, dass Hesso sein Kloster Frienisberg und den Posten als Abt nicht ganz freiwillig aufgegeben hat. Dem vorausgegangen waren heftige Unruhen im dortigen Konvent, wovon sich auch nach dem Weggang der 12 Mönche und des Abtes Hesso, das dortige Kloster lange Zeit nicht erholte, ja fast einging[2]. Eine Urkunde des Klosters Tennenbach bestärkt uns in der Vermutung, dass in Frienisberg etwas nicht in Ordnung gewesen. Tennenbach, als von Frienisberg aus gegründet und mit Mönchen versehen, hätte dadurch gemäß der Ordensverfassung zu diesem in das Abhängigkeitsverhältniss eines Tochterklosters treten sollen. Von diesem Verhältnis finden wir nun während den ganzen folgenden Jahrhunderten nicht nur keine Spur und keine Andeutung, sondern das zwanzig Jahre früher gegründete Kloster wird unter seinem dritten Abt Chonradus (Konrad von Zeiningen), nach einer undatierten vermutlich aus den Jahren 1180/90 stammenden Urkunde[3] vom Abt Christian von Lützel, dem Oberen der beiden direkt betroffenen Klöster, wie Frienisbergs, in aller Form dem Abte und dem Kloster Salem übergeben und unterworfen. Frienisberg scheint seiner Stellung als Mutterkloster Tennenbachs enthoben worden zu sein. Er schreibt weiter: Herzog Berthold IV. von Zähringen, seit 1152, wenn auch nicht ganz unbestritten, Rektor in Burgund, errichtete nach neuesten Forschungen um 1157, hoch über der Saane als Hauptstütze seiner Macht im Lande die Stadt Freiburg im Uechtland. ... Im Breisgau geniesst Tennenbach, das wir ja geradezu als zähringisches Hauskloster betrachten dürfen, Berchtolds IV. besonderen Schutz, hatte es doch Abt Hesso vermutlich auf des Herzogs Anregung hin errichtet.
1. Hesso von Frienisberg electus 1158 - 1177), zuvor Abt in Frienisberg, Kanton Bern. 1. Hesso de Frienisberch (Frienisberg im Canton Bern. Dieses Kloster war im Jahr 1131 vom Grafen Adelhard von Sogern gestiftet worden und hatte die ersten Mönche aus dem Stifte Lützel erhalten. Hesso erscheint 1146 als Abt von Frienisberg; [4] irrt, wenn er glaubt, daß von Salem aus die ersten Mönche nach Thennenbach gekommen seien), Primus hujus loci abbas, qui cum duodecim monachis regnum mundi et omnem ornatum saeculi propter amorem Christi contemnentibus venit huc et elegit sibi posterisque suavi jugo colla submittentibus, locum istum anno 1158. Quem a nobili viro Cunone a Horwin emit, ibidemque monasterium a fundamentis ad Dei omnipotentis semperque Virginis honorem condere coepit sub nomine Porta Coeli vulgo Thennenbach. Vir singularis pietatis cum praefuisset 19 annis, finemque humanae peregrinationis adesse intellexisset, omnes suos, quos ista in nova plantatione Deo lucrifecerat, ad majus et ordinis et monasterii incrementum excitando placide obiit et Domino suo duplicatum reportavit anno 1177.
Die neuere Forschung geht sogar davon aus, dass Hesso aus dem im Breisgau ansässigen Grafengeschlecht der Nimburger stammte und ihm hier mit der Gründung Thennenbachs ein würdiges Überleben als Abt gegeben wurde. Der Vorname Hesso kam oft bei den Grafen von Nimburg vor, ebenso wie bei ihren Verwandten den Üsenbergern, daher kommt diese Vermutung, jedoch gilt dies nicht als gesichert.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Prof. Dr. Hugo OTT, von der Universität Freiburg in seiner Arbeit: Studien zur spätmittelalterlichen Agrarverfassung für das Oberrheingebiet
- ↑ Dr. Bernhard Schmid, 1933, in: Das Cistercienserkloster Frienisberg (Aurora) und seine Grundherrschaft (1138-1528)
- ↑ siehe: Fr. v. Weech: Codex Salemitanis I, 470
- ↑ siehe MÜLINEN: Helvetia sacra I, 185. MONE a. a. O. (Quellensammlung der Badischen Landesgeschichte) III, 39
Personendaten | |
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NAME | von Üsenberg, Hesso |
KURZBESCHREIBUNG | Abt von Tennenbach |
GEBURTSORT | [[]] |
STERBEORT | [[]] |
Kategorien: Mann | Abt