Highsider
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Ein Highsider ist ein Sturz beim Motorrad fahren, bei dem sich das Motorrad zur kurvenäußeren Seite überschlägt. Er entsteht, wenn ein Motorrad in Schräglage nach einer Rutschphase wieder Grip bekommt und sich dadurch ruckartig aufrichtet. In einigen Fällen wirkt das Motorrad dabei, ähnlich dem Stab im Stabhochsprung, als Hebel auf den Fahrer und katapultiert diesen aus dem Sitz. Der Name Highsider leitet sich von der Tatsache ab, dass das Motorrad auf seine "high side", also die Oberseite fällt.
Highsider wird mancherorts auch verwendet um einen gerade noch vermiedenen Sturz nach diesem Muster zu bezeichnen.
Das Gegenstück zum Highsider ist der so genannte Lowsider, wobei ein Rad einfach wegrutscht und das Motorrad zur kurveninneren Seite, zur "low side" fällt. Der Highsider ist jedoch wesentlich gefährlicher: Beim Lowsider rutschen das Motorrad und der Fahrer tangential weg, der Fahrer bleibt wegen seiner höheren Bodenhaftung hinter dem Motorrad zurück und hat noch eine Kontrolle der Bewegung durch den Bodenkontakt. Beim Highsider hingegen wird der Fahrer unkontrolliert abgeworfen, das Motorrad folgt dabei dem Fahrer in derselben Richtung und kann somit buchstäblich auf den Fahrer fallen. Dies hat oft den Tod bzw. schwere Verletzungen zur Folge.
[Bearbeiten] Wie es zum Highsider kommt
Während der maximalen Schräglage in Kurvenfahrt befindet sich
- der Hinterradreifen im starken Antriebs-/Seitenführungsschlupf
- der Vorderradreifen im negativen Lenkwinkel (gesehen zur Fahrzeuglängsachse)
Am Kurvenausgang baut der Hinterradreifen schlagartig wieder Haftung auf (an den Flanken ist die Gummi-Mischung weicher als in der Reifenmitte). Dadurch schiebt das Hinterrad. Der Highsider tritt im Motorrad-Rennsport gegen Rennende auf, wenn der Reifen-Grip stark abbaut. Der Vorderradreifen wird schlagartig in die Federung gedrückt und reagiert durch die Kreiselwirkung entgegengesetzt. "Wildes Rodeo" und meist ein Abwerfen des Fahrers ist die Folge.