Hoerstgen
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Hoerstgen ist der westlichste Stadtteil von Kamp-Lintfort. Es ist ein typisches Straßendorf mit einer evangelischen Kirche in der Ortsmitte. Diese ist sehr bekannt für ihre gut erhaltene Thomas Weidtmann-Orgel aus dem Jahre 1731. Entstanden ist die evangelische Gemeinde mitten in katholischem Gebiet, als sich 1557 die Reichsfreiherrlichkeit Hoerstgen der Reformation anschloß.Dies führte zu Jahrhunderte langem Streit mit der zu Kurköln gehörenden Abtei Kamp. Finanziert hat sich die Kleinstherrschaft Frohnenbruch-Hoerstgen vor allem durch die Ansiedlung von Schutzjuden ab dem 17 Jahrhundert. Deren Anteil machte teilweise 25% der Dorfbevölkerung aus. Die einzige Zeugschaft der prozentual größten niederrheinischen Gemeinde ist bis heute der jüdische Friedhof am Ortsausgang Richtung Sevelen. Die Synagoge wurde im Verlauf von Straßenbauarbeiten 1935/36 abgerissen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der ehemalige Herrschaftssitz Haus Frohnenbruch an der Grenze zu Sevelen. Die Silhouette von Hoerstgen prägt auch ein Schacht des Bergwerk West.
Koordinaten: 51° 30′ 37′′ N, 06° 28′ 12′′ O