Hohenhof
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Der Hohenhof in Hagen-Emst war im 20. Jahrhundert Wohnhaus, Gesamtkunstwerk und Knotenpunkt eines europäischen Kulturnetzwerkes. Das Haus wurde 1906 bis 1908 nach Entwürfen von Henry van de Velde für Karl Ernst Osthaus innerhalb der Gartenstadt Hohenhagen erbaut. Es ist heute Standort des Karl Ernst Osthaus Museums der Stadt Hagen.
In der Industriestadt Hagen im östlichen Ruhrgebiet versucht der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Folkwang-Gedanken Kunst und Leben miteinander zu verbinden. In seiner Heimatstadt lässt Osthaus ein Museum der Weltkulturen aufbauen, sowie ein 'Deutsches Museum für Kunst in Handel und Gewerbe'. Er gründet den Folkwang-Verlag.
Außerdem initiiert er den von international renommierten Künstlern entworfenen Bau einer Arbeitersiedlung, ein Gartenstadt-Projekt, und Vorschläge für einen Generalbebauungsplan für das rheinisch-westfälische Industriegebiet.
Zwei Bauwerke sind in Hagen erhalten, die für Osthaus persönliches Domizil und Arbeitsstätte zugleich waren: sein Museum und sein Wohnhaus, beide von Henry van de Velde gestaltet.
Bereits 1920 wurde in einem Teil des Hohenhofes eine von Osthaus initiierte Reformschule provisorisch angesiedelt, die jedoch nur ein Jahr bestand. Nach Osthaus' Tod im Jahr 1921 wurde der Hohenhof zunächst von seinem ältesten Sohn als Sitz einer Handweberei genutzt. 1927 verkaufte die Familie Gebäude und Ländereien an die Stadt Hagen, mit der Auflage, die Anlage als "Gesamtkunstwerk" zu erhalten. 1933 überließ die Stadt den Hohenhof der NSDAP zur Einrichtung einer Gauverwalter-Schule. Gegen Kriegsende wurde er als Lazarett genutzt, von 1946 bis 1962 diente er als Frauenklinik und anschließend, bis 1976, als Abteilung der Pädagogischen Hochschule Dortmund. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist der Hohenhof seither für die Öffentlichkeit als architektonisches Kunstobjekt zugänglich.
Der Hohenhof ist Ankerpunkt der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Hohenhof-Homepage
- Hohenhof: Villa des "Hagener Impulses", Route der Industriekultur
Koordinaten: 51° 21' 34" N, 7° 30' 49" O