Holländische Wasserlinie
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Die (alte) Holländische Wasserlinie war eine niederländische Verteidigungslinie auf der Grundlage der Inundierung.
Nachdem man die Inundierung 1589 und 1629 in kleinerem Maßstab ausprobiert hatte, wurde im Katastrophenjahr 1672 eilig ein Landstrich unter Wasser gesetzt, um die französischen Truppen aufzuhalten, bevor sie Holland erobern würden. Die Linie lief von der Zuiderzee bis zum Biesbosch, von Muiden über Woerden und Goejanverwellesluis nach Gorinchem. Die Stadt Utrecht fiel außerhalb dieser Linie, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits von den Franzosen erobert war.
Ab 1816 wurde die Linie nach Osten verschoben, so dass Utrecht innerhalb der Linie lag. Diese neue Linie wurde auch Utrechter Linie genannt. Diese Linie wurde durch einige Forts verstärkt, die an jenen Stellen lagen, wo die Inundierungen durch Straßen, Deiche, oder Eisenbahnen durchschnitten wurden.
Die neue Holländische Wasserlinie wurde beim Ausbrechen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870 und während des Ersten Weltkriegs besetzt. Sogar 1939 wurde die Linie noch in Gebrauch genommen. Man beschloss dann aber im letzten Moment, die Verteidigung weiter östlich bei der Grebbelinie zu führen, wo man einige Tage standhielt. Als man sich schließlich zur Wasserlinie zurückziehen wollte, war diese bei Dordrecht bereits durchbrochen und Rotterdam bombardiert.