Holzfeuchte
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Als Holzfeuchte oder Holzfeuchtigkeit bezeichnet man den Anteil an Wasser in den Holzzellen in Bezug auf die Trockenmasse des Holzes. Die Holzfeuchte wird in % angegeben. Sie ist eine ausschlaggebende Zustandsgröße des Werkstoffes Holz für seine technologischen und mechanischen Eigenschaften. So kann man Holz zum Beispiel bei einem bestimmtem Holzfeuchtegehalt leichter biegen; außerdem ist es resistenter gegen tierische Schädlinge oder Pilzbefall.
Absolut trockenes Holz (0 % Holzfeuchte) bezeichnet man als darrtrocken. Im Holz, das nicht direkter Befeuchtung ausgesetzt ist (z.B. durch Regen oder Erdfeuchte), stellt sich mit der Zeit eine bestimmte, von der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur abhängige Ausgleichsfeuchte ein. Die Holzfeuchte in Räumen schwankt zwischen 6 und 10 %. Die Holzfeuchte im Freien (ohne direkte Bewitterung) kann zwischen 8 und 16 % schwanken. Extremsituationen lassen deutliche Schwankungen in beide Richtungen zu.
Fällfrisches Holz kann eine Holzfeuchte von über 100% besitzen. Dabei weist das Splintholz deutlich höhere Holzfeuchten auf als das Kernholz. Je nach Holzart schwindet das Holz ab einer Holzfeuchte unter 30%, dem sog. Fasersättigungspunkt. Zu diesem Zeitpunkt ist das gesamte Wasser aus den Zellhohlräumen entwichen und das in den Zellwänden gebundene Wasser beginnt auszutrocknen, wodurch sich die Zelle zusammenzieht. Das Holz schwindet. Dieser Vorgang wird durch die Aufnahme von Wasser (Luftfeuchteänderung) umgekehrt, das Holz quillt.
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[Bearbeiten] Holzfeuchtegehalt
- Man definiert den prozentualen Holzfeuchtegehalt w als das Verhältnis der Masse des in der Holzprobe enthaltenen Wassers (mw) zu seiner Masse im darrtrockenem Zustand (m0):
- Bei leichtem Holz, d.h. Holz mit einer geringen Rohdichte kann somit die Holzfeuchte im waldfrischem Zustand weit über 100 % betragen.
- Der prozentuale Wassergehalt x ist das Verhältnis der Masse des im Holz befindlichen Wassers mw und der Masse des nassen Holzes mu:
- Hierbei ist im Gegensatz zum prozentualen Holzfeuchtegehalt der Wert immer < 100 %.
Siehe auch: Darrdichte, Massenanteil
[Bearbeiten] Holzfeuchtegleichgewicht
Holz ist hygroskopisch. Es reagiert somit auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Wenn die Luftfeuchtigkeit sinkt, fällt auch die Holzfeuchtigkeit und umgekehrt. Es gibt also einen konstanten Zusammenhang zwischen der Luftfeuchtigkeit und der Holzfeuchte, den man Holzfeuchtegleichgewicht, oder Sorptionsgleichgewicht nennt. Dieses Gleichgewicht stellt sich nicht spontan ein, sondern es dauert einige Zeit, je nach Dicke des Holzes, bis dieses Gleichgewicht erreicht ist.
Als Beispiel sei erwähnt, dass bei 20 °C und einer relativen Luftfeuchte von 50 % die Holzfeuchte 9,2 % beträgt.
[Bearbeiten] Bestimmungsmethoden
- Für die Praxis relevant sind die elektrischen Holzfeuchtemessverfahren, bei denen entweder der Ohm'sche Widerstand oder die dielektrischen Eigenschaften von Holz ausgenutzt werden. Der Nachteil bei den Widerstandsmessverfahren liegt darin, dass bei einer Holzfeuchte von u < 5 % der Widerstand sehr hoch ist und nur schwer gemessen werden kann und sich der Widerstand bei u > 25 % nur noch geringfügig verändert, was zu einer Messungenauigkeit führt. Beim dielektrischem Verfahren werden die unterschiedlichen relativen Dielektrizitätskonstanten von Wasser (εr = 80) und Holz (εr = 2 ... 3,5) ausgenutzt. Hierbei muss die Rohdichte des zu messenden Holzes berücksichtigt werden, zudem beeinflussen der Faserverlauf zwischen den Elektroden oder auch die Eindringtiefe der Elektroden bei beiden Verfahren die Messergebnisse.
- Das Darrverfahren ist die einzige Methode, die genormt ist (DIN 52 183), und somit auch als Eichmethode für die anderen Methoden verwendet wird. Hierbei wird die zu untersuchende Probe gewogen und danach bis zur Gewichtskonstanz getrocknet (darrtrocken), erneut gewogen und nach der obigen Gleichung die Holzfeuchte bestimmt. Nachteil ist hier, das die Messungen langwierig sind und die Probe zerstört wird.
- Die Bestimmung mittels Infrarotreflexion findet hauptsächlich in der Industrie Verwendung und nützt aus, dass jedes Material elektromagnetische Strahlung einer bestimmten Wellenlänge absorbiert. Holz tut dies besonders gut bei einer Wellenlänge im Infrarotbereich von λ = 1,93 μm und λ = 2,9 μm, Wasser u. a. bei λ = 1,4 μm. Da diese Strahlung vom Holz reflektiert wird und nur wenig eindringt, kann mit diesem Verfahren nur die Oberflächenfeuchte gemessen werden, oder die Feuchtigkeit von sehr dünnen Materialien, wie z.B. Furnieren.
Weitere Methoden sind z. B.
- Hygroskopische Methode, bei der die hygroskopische Eigenart von Holz ausgenützt wird und die relative Luftfeuchte des Umgebungsklimas gemessen wird und mit Hilfe eines KEYLWERTH-Diagramms auf die Holzfeuchte geschlossen wird.
- Destillationsverfahren, bei der die Holzprobe mit einem hydrophoben Lösemittel auf etwas über 100°C erhitzt wird und das Destillat (das Wasser der Holzfeuchte) aufgefangen wird.
- Titrationsverfahren nach Karl Fischer