Hybridogenese
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hybridogenese ist eine selten auftretende Form der Weitergabe der Chromosomen an die nächste Generation. Sie kann bei Organismen vorkommen, die Hybride aus verschiedenen Arten sind, z.B. beim Wasserfrosch Rana esculenta, einer Mischform aus Rana ridibunda und Rana lessonae. Bei der Hybridogenese wird der Chromosomensatz der Elternart 1 komplett eliminiert, so dass die Keimzellen den unveränderten Chromosomensatz der Elternart 2 übernehmen. Die Paarung erfolgt dann wieder mit der Elternart 1, so dass erneut die Mischform entsteht.
Da vom Hybrid die Chromosomen der Elternart 2 unverändert weitergegeben werden, die Chromosomen der Elternart 1 dagegen auf dem üblichen Weg durch meiotische Rekombination entstehen, sind die Kinder Halb-Klone. Diese Fortpflanzungsweise wird deswegen auch als hemiklonal (von griechisch hemi=halb) bezeichnet. Hybridogenese kann bei diploiden und triploiden Rana esculenta auftreten. Im letzteren Fall können durch die Elimination eines Chromosomensatzes vor der Meiose Probleme bei der meiotischen Paarung durch überzählige Chromosomen verhindert werden.
Hybridogenese wurde bisher bei Fröschen (siehe oben) und Fischen (Poeciliopsis monacha-lucida und Rutilus alburnoides) entdeckt, aber nicht bei den anderen Wirbeltiergruppen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Der Teichfrosch auf dem Landesbildungsserver Baden-Württemberg
- Fortpflanzungsverhalten der Grünfrösche
- Rana in der Schweiz, mit Fortpflanzungsbiologie
- Mitochondrial DNA reveals formation of nonhybrid frogs by natural matings between hemiclonal hybrids
- Molekulargenetische und zytogenetische Untersuchungen zur paternalen Introgression beim gynogenetischen Amazonenkärpfling Poecilia formosa
- Molecular Evidence for Multiple Origins of Hybridogenetic Fish Clones (Poeciliidae: Poeciliopsis)