Ikken hissatsu
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Ikken hissatsu (jap.: mit einem Schlag töten) ist das Ideal des alten okinawaischen Karate (auch To-De genannt). Ziel war es, durch jahrelanges hartes Training Körper und Geist so zu entwickeln, dass es dem Kämpfer möglich wurde im entscheidenden Augenblick all seine Energie in den einen finalen Treffer zu lenken, um somit den Kampf gegen einen augenscheinlich überlegenen Gegner doch zu bestehen (Karate wurde auf Okinawa von Bauern entwickelt, um sich gegen stark bewaffnete und kampferprobte Samurai-Krieger verteidigen zu können).
Inzwischen ist dieses Prinzip durch den Einzug eines mehr sportlich geprägten Karate ziemlich in Vergessenheit geraten; waren die ersten Kumite-Wettkämpfe noch auf Shobu-Ippon (Sieg mit nur einem Punkt – dem Ippon beim „tödlichen“ Treffer) ausgelegt, wandelte sich dieses mit der Zeit zum Shobu-Sanbon (Sieg beim Erreichen von 3 Punkten) und erst vor kurzer Zeit in noch sportfreundlichere Zählweisen (wo akrobatische Fußtechniken bereits 3 Punkte bekommen, auch wenn sie niemals tödlich wären) und damit weg vom ikken hissatsu.
Natürlich hätte die Einhaltung dieser Philosophie in der heutigen Zeit auch ganz praktische Probleme: abgesehen von rechtlichen Konsequenzen nach einem Niederschlag, ist auch die Art des Trainings und der zeitliche Aufwand zur Erlangung der Fähigkeit nur von wenigen Menschen zu absolvieren. Da Karate aber zum Breitensport emporgestiegen ist, sind andere Aspekte in den Vordergrund getreten. Trotzdem sollte man sich als Karate-Übender über dieses Ideal im klaren sein, denn sein Verständnis erleichtert auch das Verständnis des modernen Karate-Do.