Ilos
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Ilos (griech. Ιλος, lat. Ilus) war nach der griechischen Mythologie der Gründer und erste König von Troja (Ilion).
Ilos war ein Urenkel des Samothrakers Dardanos und der älteste Sohn des Tros von Phrygien, nach dem er die Stadt Troja benannte. Er war verheiratet mit einer Eurydike (oder Acallaris, Tochter des Eumedes) und der Vater der Themiste und des Laomedon von Troja.
Der Sage nach, nahm er an den Wettkampfspielen des benachbarten Königs in Phrygien teil, wo er alle Gegner besiegte und den Wettstreit gewann. Er erhielt als Kampfpreis fünfzig junge Männer und fünfzig junge Mädchen. Der König, der einer Weisung eines alten Orakelspruches folgte, gab ihm ebenfalls eine buntgefleckte Kuh, denn es wurde prophezeit, dort wo auch immer das Tier sich sich niederlegen würde, da sollte er eine Burg gründen.
Ilos gehorchte dem Orakel und folgte der Kuh, und da sie sich bei dem offenen Flecken, der seit seinem Vater Tros der Hauptort des Landes, und seine eigene Wohnung war, auch schon Troja hieß, so baute er hier auf einem Hügel am Ate die feste Burg „Ilion“ oder „Ilios“, auch „Pergamos“ geheißen, wie denn das ganze Wesen von nun an bald Troja, bald Ilion, bald Pergamos genannt wurde.
Ehe er jedoch die Burg anlegte, bat er seinen Ahnherrn Zeus um ein Zeichen, dass ihm die Gründung derselben genehm sei. Am folgenden Tage fand er das vom Himmel gefallene Bild der Göttin Athene, Palladion genannt, vor seinem Zelte liegen. Es war drei Ellen hoch, hatte geschlossene Füße und hielt in der rechten Hand einen erhobenen Speer, in der andern Rocken und Spindel.
[Bearbeiten] Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, München 1994. (ISBN 3-423-30030-2)
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. (ISBN 3-423-32508-9)
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. (ISBN 3-499-55404-6)