Intertype Fotosetter
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Der Intertype Fotosetter ist eine fotografisch arbeitende Schriftsetzmaschine der Firma Harris-Intertype. Sie basiert auf der Intertype-Bleisetzmaschine von W.S. Scudder und wurde 1950 in Chicago vorgestellt. Die Funktion ähnelt der des Bleimodells, nur dass die Matrizen jetzt ein Negativschriftbild tragen und statt der Gießkammer eine Belichtungseinrichtung montiert ist. Der Fotosetter wurde hauptsächlich für den Satz von Zeitschriften eingesetzt. Das Satzergebnis wurde auf Film oder Fotopapier ausgegeben und konnte als Reproduktionsvorlage beim Buchdruck oder für die Montage beim Offset-, bzw. Tiefdruck verwendet werden.
Der Fotosetter hat ein Tastenfeld mit 114 Tasten, über das der Text eingegeben wird. Beim Drücken einer Taste wird eine Matrize, auch Fotomat genannt, aus dem Magazin ausgelöst und in die Sammelstelle transportiert. Es können vier Magazine in den Fotosetter eingelegt werden, wobei sich beim Satz jeweils zwei mischen anwenden lassen. Für die Wortzwischenräume gibt es spezielle Ausschließmatrizen als Halb-, Drittel- oder Viertel- geviert. Die Maschine besitzt einen automatischen Ausschließmechanismus, der den restlichen Raum der Zeile erkennt und die Abstände anpasst. Zeilenbreiten bis zu 40 Cicero können verarbeitet werden. Die fertig ausgeschlossene Zeile kommt in die Belichtungskammer, wo die einzelnen Fotomats nacheinander auf lichtempfindliches Material belichtet werden. Verschiedene Schriftgrößen werden über ein achtfaches optisches Linsensystem eingestellt, wodurch Größen von 4 bis 36 Punkt möglich sind. Der Ablegemechanismus arbeitet genau wie bei der Zeilenguss-Intertype. Für Korrekturen gibt es ein spezielles Ausstanzgerät, das die fehlerhafte Zeile ausstanzt und die Korrektur einfügt.
Das verbesserte Modell „Super“ besitzt zusätzliche Fotomat-Sätze in den Größen 6, 8, 12 und 18 Punkt sowie einen zweiten optischen Linsenturm. Dies ermöglicht Schriftgrade von 3 bis 72 Punkt. Zusätzlich gab es noch eine Zentriervorrichtung für die Zeilen. Die Satzleistung liegt zwischen 6000 und 8000 Zeichen in der Stunde.
Das Modell „Fotomatic“ lässt sich sowohl manuell als auch über einen Lochstreifen steuern. Der Lochstreifen hat eine ähnliche Funktion wie die Lochkarte. Auf jeder Matrize sind zwei Buchstaben, jeweils in Grund- und Auszeichnungsschrift. Es lassen sich Schriftgrößen von 4 bis 24 Punkt erzeugen. Die Satzleistung steigt im Lochstreifenbetrieb auf bis zu 25000 Zeichen in der Stunde an.
[Bearbeiten] Literatur
- Sepp Dußler, Fritz Kolling: Moderne Setzerei. 4. Auflage. Verlag Dokumentation Saur KG, Pullach 1974, ISBN 3-7940-8703-8.
- Willy Klemz: Die Typographie und die Setzmaschinen. Goldene Regeln Nr. 4. Kupijai & Prochnow, Berlin 1960.
- Günter Schmitt: Schriftsetzer. Typograf. Ein Beruf im Wandel der Zeit. AT Verlag, Aarau 1990, ISBN 3-85502-380-8.
