Intramuskuläre Injektion
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als intramuskulär (Abkürzung i. m.) wird eine Injektionstechnik bezeichnet, bei der das Medikament ins Muskelgewebe platziert wird. Damit kann ein Volumen von bis zu 10 ml eingebracht werden. Da die Haut durchstochen wird und Krankheitserreger der Hautoberfläche in die Tiefe verbracht werden können, ist eine sorgfältige Desinfektion der Haut notwendig.
Intramuskulär werden im allgemeinen Medikamente verabreicht, die
- im Darm nicht oder nicht ausreichend resorbiert werden können (eine orale Anwendung also erschwert ist)
- schnell und im gesamten Körper (systemisch) wirken sollen
- ausreichend gewebsverträglich sind
- zu langsam oder ungenügend aus der Unterhaut (wie durch subkutane Injektion, s. c.) resorbiert werden
- die aufgrund von Unverträglichkeiten nicht direkt in eine Vene (intravenöse Injektion, i. v.) verabreicht werden können
Bei Medikamenten, die intramuskulär platziert werden müssen, stellt man durch Zurückziehen des Spritzenkolbens vor der Injektion fest, dass nicht zufällig ein Blutgefäß in der Muskulatur getroffen wurde. Dieses Vorgehen wird eine Aspiration bzw. Aspirieren genannt. Fließt beim Aspirieren Blut in die Spritze zurück, sollte die Injektion nicht vorgenommen werden, sondern erneut gestochen werden. Umgekehrt macht man sich das Einströmen des Blutes zunutze, um bei der intravenösen Injektion sicherzustellen, dass sich die Kanülenöffnung in der Vene befindet.
Die Wirkung tritt je nach Medikament nach wenigen Minuten bis einigen Stunden ein. Die Gabe i. m. ist meist mit einer Verletzung des Muskelgewebes verbunden und führt zu einer reversiblen Vernarbung. Die Regenerationszeit soll bis zu einem Jahr dauern. Bei wiederholter Gabe i. m. an der gleichen Stelle tritt daher unter Umständen keine Wirkung des verabreichten Wirkstoffs ein. Als Nebenwirkung kann sich ein Abszess bilden.
[Bearbeiten] Siehe auch
![]() |
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |